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KG Dänemark Rut-Wiess ante portas

KG Dänemark Rut-Wiess ante portas

Die Dottendorfer feiern im Zelt vor dem "Ortszentrum". Der Sitzungspräsident der Zollkanonen moderiert trotz schwacher Stimme.

Ob mit selbstgemachtem oder eingekauftem Programm, die Karnevalssitzungen am Wochenende sorgten überall für gute Stimmung.

Die KG Dänemark Rut-Wiess hätte ja gerne wieder im "Ortszentrum Dottendorf" ihre Prunksitzung abgehalten. Aber die Räume werden ab diesem Jahr teilweise von der Stadt genutzt. Also beschloss man, vor dem Gebäude ein Zelt aufzustellen, und das kam sehr gut beim Publikum an, auch wenn das Programm anders als früher nicht mehr aus den eigenen Reihen kam. "Schöne Stimmung finde ich am wichtigsten", fand Petra Weinreiß.

Im Zelt herrschte richtig gute Stimmung. Alle rund 200 Plätze waren besetzt, die Dottendorfer und Kessenicher gingen bei dem Kölschen Angler, der Comedy-Oma Lieselotte Lotterlappen und dem Lustigen Rheinländer besonders gut mit. Den Abschluss machten die Jodesberger Junge - ein besonderer Wunsch von Christoph Weinreis, der während der Sitzung die Präsidentschaft nach 25 Jahren an den bisherigen Vize Holger Roggendorf übergab.

Meik Würtz konnte einem leid tun: Dem Sitzungspräsidenten der Bonner Zollkanonen fehlte wegen einer Erkältung eigentlich die Stimme, um die Prunksitzung im Brückenforum zu moderieren, aber er tat es trotzdem. "Das ganze Jahr über freut er sich auf diese Sitzung, und dann passiert das", meinte Andrea Eichenhorst.

Mit kratziger Stimme begrüßte Würtz unter anderem neben Prinz und Bonna überwiegend Künstler, die man nicht so oft in Bonn zu sehen bekommt, darunter De Vajabunde, Ellen Obier als Tina Turner und Kai Kramosta. "Es ist schön, dass nicht nur die bekannten Gruppen hier sind", meinte Karl Wilhelm Starcke vom Caritasverband.

Mit rund 600 Besuchern war die Veranstaltung nicht ganz ausverkauft. Das Publikum ging vor allem bei den Mitsing- und Schunkel-Auftritten mit. Zwischendurch wurde eine Sammlung für den Förderkreis leukämiekranker Kinder und Jugendlicher durchgeführt, und auch der Tombola-Erlös wird laut Schriftführer Michael Schmidt einem guten Zweck zukommen.

Auch die Garderobendame im ersten Stock der Nasse-Mensa war nicht zu beneiden, denn sie war die einzige, die die Sitzung der Fidele Walzbröde im großen Speisesaal nur hören konnte. Dort boten die Karnevalisten der Kolpingsfamilie Bonn-Zentral den rund 250 Gästen einen anwechslungsreichen Mix aus eigenen und zugekauften Programmpunkten.

Den Abschluss machten die Grün-Weißen Funken vom Zippchen aus Rheinland-Pfalz, die ihren Auftritt als Beitrag zum Programm sponserten. "Von so etwas leben wir auch", sagte Literat Uli Schreck.

Die 15 Mitglieder der Walzbröde, von denen die meisten dem Elferrat angehören, hatten ihren Spaß während der Sitzung. Vorher und nachher hatten sie umso mehr Arbeit: Sie konnten die Mensa erst ab Freitagnachmittag herrichten und mussten am Sonntagmittag schon aufgeräumt haben.

Ähnlich ging es auch den Jecken von der Endenicher Kolpingsfamilie, die ebenfalls nicht viel Zeit hatten, die Josef-Strunck-Halle zu schmücken und nach der Sitzung wieder aufzuräumen. Und dann mussten ja noch die Auftritte geprobt werden, denn bis auf das Bonner Prinzenpaar standen nur Eigengewächse auf der Bühne. Dort gab es unter anderem ein amüsantes Zwiegespräch zwischen Josef Hanfland und seiner Schwester Ursula Duwe. "Sie wohnt in Karlsruhe", sagte der Kardorfer. "Wir üben immer am Telefon. In den Wochen vor Karneval verdient die Telekom an uns richtig viel Geld."

Die Mitglieder waren sehr kreativ: Die gut 500 Zuschauer johlten, als Udo und Jörg Schönebeck mit Rolf Morche als drei Tenöre auftraten, die mit den Füßen in Ski-Bindungen scheinbar die Schwerkraft ignorierten. "Auch junge Leute machen viel", freute sich Leni Thelen.

Die Jugend präsentierte unter anderem den Text von "Trink doch ene mit" von den Bläck Fööss auf Melodien unter anderem von den Beatles, ABBA, Major Tom, der deutschen Nationalhymne und Carl Orffs "O Fortuna" - ja, das funktioniert, und es war sehr unterhaltsam.