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Das doppelte Dreigestirn der Öttemicher Jecken

Das doppelte Dreigestirn der Öttemicher Jecken

"Man muss auch jönne könne." Das jedenfalls mag sich Jungfrau Franziska (Frank Nicolaus) - das Schönste, was Ittenbach derzeit zu bieten hat - gedacht haben, als ihr am Freitagabend beinahe die Konkurrenz den Rang abgelaufen hätte.

Ittenbach. "Man muss auch jönne könne." Das jedenfalls mag sich Jungfrau Franziska (Frank Nicolaus) - das Schönste, was Ittenbach derzeit zu bieten hat - gedacht haben, als ihr am Freitagabend beinahe die Konkurrenz den Rang abgelaufen hätte.

Da wagte es doch der Prinzenführer der KG Halt Pol aus Bad Honnef nach dem Einmarsch des Siebengebirgs-Dreigestirns in die Öttemicher Hofburg das "Allerschönste" anzukündigen, "was die gesamte Siebengebirgsregion je gesehen habe": Jungfrau Johanna (Jens Wilke).

Während mancher Fastelovendsjeck im Sängerhof noch grübelte, wer denn nun die Schönste im Lande ist - zugegebenerweise war zwischen beiden "Damen" einzig und allein ein geringfügiger Unterschied in der Leibesfülle auszumachen - , machten Franziska und Johanna auf der Bühne das Beste aus der Situation und schunkelten gemeinsam mit Prinzen und Bauern zu den kölschen Tön des Spielmannszugs TV Eiche.

Bei aller Begeisterung über den Besuch der Siebengebirgstollitäten bereits zu Beginn der großen Kostümsitzung hatten die Öttemicher klar gestellt, wem sie ihr Herz geschenkt haben: natürlich den eigenen Majestäten, allen voran Prinz Stephan I. (Nicolaus) und nicht zu vergessen Bauer Heinz (Arenz). Ihnen bescherten die Jecken einen Empfang, wie er wohl schöner nicht hätte sein können.

Ebenfalls nicht mit Jubel und Applaus gespart wurde beim Auftritt der Rheingarde, quasi dem Hausensemble des Karnevals-Clubs, der bislang über kein eigenes Tanzcorps verfügt. Dies jedoch wurde am Freitag flugs geändert, die Tänzerinnen und Tänzer samt Trainer und Vorstand offiziell zum Ehrentanzcorps der Öttemicher Jecken ernannt. Die Rheingarde bedankte sich mit gleich zwei Auftritten, bei denen sie von den Kleinsten - den Ostermannpänz - bis hin zu den großen Solisten so ziemlich alles auf die Bühne brachte, was tanzen kann.

Nach dem Augenschmaus gab es dann erst mal etwas für die Ohren: Die Kölsche Schlabberbotz (Michael Herrig) servierte nicht nur eine köstliche Zusammenstellung der schönsten Lieder von Willi Ostermann, sondern kredenzte dazu auch kräftig gewürzte Verzällcher aus der Bütt: "Es sterben ja immer weniger Raucher an Krebs. Das kann ich mir gut vorstellen. Die meisten sterben jetzt vor der Kneipe an Unterkühlung."

Mindestens ebenso gut schmeckte den Öttemicher Jecken die musikalisch kabarettistische Reise durch die Königswinterer Kommunalpolitik, die Karl-Josef Thielen, Michael Lehnberg und Karsten Kimmeck auftischten. Als Öttemicher Eigengewächse war dem "Dreigehirn" obendrein ein Sonderapplaus sicher. "Man müsste noch mal zwanzig sein", sagten sich anschließend die ÖJ Aktiven - sechs Karnevalisten aus den Reihen des KC -, die ihren Auftritt dem zweimal zehnjährigen Jubiläum der Band Brings gewidmet hatten.

Dass ohne Musik in dieser Session beim Karnevalsclub rein gar nichts läuft, stellte auch das Dreigestirn klar: Gab es bei der Proklamation noch kleine textliche Unsicherheiten, beherrschen Prinz, Bauer und Jungfrau ihren Dreigestirn-Boogie mittlerweile aus dem Effeff. "Jeck gerockt" wurde im Sängerhof jedenfalls noch bis spät in die Nacht.