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In Plees ist eben alles etwas anders

In Plees ist eben alles etwas anders

450 Narren erleben eine Sitzung mit vielen Höhepunkten. Elferrat tanzt ausgelassen über die Bühne

Oberpleis. (duh) Thomas Ottersbach fühlte sich gleich heimisch. Nicht nur weil die Jecken in der Aula des Schulzentrums Oberpleis die Ratsherren Unkel, deren Sänger und Trompeter er ist, nahezu ekstatisch feierten, sondern auch weil er selbst mal an der Musikschule Oberpleis Trompete gespielt habe, wie er berichtete.

Die Gruppe aus Unkel stellte dabei nur einen der unzähligen Höhepunkte dar, die bei der Prunksitzung der Narrenzunft der Kolpingsfamilie Oberpleis für beste Stimmung sorgten. Rund 450 Narren belegten eindrucksvoll, was es bedeutet, wenn es in Oberpleis "Plees alaaf" heißt - Karneval pur.

Da tanzt dann auch schon mal der Elferrat ausgelassen über die Bühne. "Wer sie einmal erlebt hat, ist für immer von ihnen fasziniert", schwärmte auch der Präsident der Narrenzunft, Heinz Vogt. Er meinte nicht nur die Auftritte, sondern auch ganz speziell die Ratsherren.

"Einfach toll, wie sie den Bogen zwischen Swing, Dixieland und Fastelovendsmusik spannen", so Vogt, nachdem die Gruppe die Aula mit Liedern wie "Was macht der Zahnstein in Oberlahnstein" in einen Hexenkessel verwandelt hatte.

Auch den Geschäftsführer der Zunft, Ludwig Manderscheid, erfreute Stimmung und Besucherzuspruch. "Trotz der kurzen Session haben wir für unsere Veranstaltungen gute Programmpunkte verpflichten können. So konnten wir bei allen Veranstaltungen sogar einen leichten Anstieg beim Kartenverkauf verbuchen", berichtet Manderscheid.

Während andere Gesellschaften Schwierigkeiten haben, ihre Festsäle zu füllen, weil in der kurzen Session sehr viele Veranstaltungen um die Gunst der Jecken werben, kennt man in Oberpleis solche Nöte nicht. In Plees ist eben alles etwas anders.

Schön ist es dort aber immer, wenn man dem Motto des diesjährigen Ordens der Narrenzunft Glauben schenken darf. "Me kann et su oder su oder anders sehn. Egal wie de luurs, Plees es emme schön!", heißt es auf diesem, und da wollten auch die "Winzer & Winzerinnen us dem Vringsveedel" nicht widersprechen.

"Das größte Kompliment für eine Tanzgruppe ist, wenn das Publikum zwischen dem zweiten Tanz und der Zugabe einfach stehen bleibt. Danke Oberpleis, Ihr ward ein ganz tolles Publikum", lobte der Sänger der Gruppe, Achim Mangin. Der letzte Tanz ging schließlich ohne Musik aus den Boxen vonstatten, denn das Publikum selbst rückte in den Mittelpunkt.