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Kolpingsfamilie Oberpleis: "Spätzünder" mit vollem Programm

Kolpingsfamilie Oberpleis : "Spätzünder" mit vollem Programm

Das erste "Alaaf" noch vor Weihnachten? Bei der Narrenzunft der Kolpingsfamilie Oberpleis ticken die Uhren anders. Erst wenn der letzte Spekulatius verputzt ist, starten die Oberpleiser Jecken richtig in die neue Karnevalssession.

Am 19. Januar findet die Prinzenproklamation statt. Mit dem Vorstand - dazu zählen Erster Vorsitzender und Geschäftsführer Ludwig Manderscheid, Zweiter Vorsitzender Wolfgang Schmidt, Sitzungspräsident Heinz Vogt, Kassenwartin Gisela Lehmann und Pressesprecher Michael Haaks - sprach Roswitha Oschmann.

Sind die Oberpleiser Spätzünder?
Heinz Vogt: So gesehen: Ja. Dafür haben wir dann aber dreieinhalb Wochen lang ein dichtes Programm mit Proklamation, der Jecke(n) Dance Night, Kindersitzung, der Großen Prunksitzung und der Karnevals-Messe in der Pfarrkirche vor dem Zoch am Karnevalssonntag. Am Rosenmontag endet die Session mit der Rathausstürmung.

Worauf dürfen sich die Besucher freuen?
Michael Haaks: Bereits bei der Proklamation haben wir ein gutes Rahmenprogramm mit bekannten Namen wie King Size Dick, Alles Paletti, Knacki Deuser oder den Kolibris. Bei der Prunksitzung kommen beispielsweise die Cheerleader des 1. FC Köln, de Huusmeister vum Bundesdaach, dä Tuppes vum Land, et Klimpermännche oder der Wanderer.

Der Stadtrat hat beschlossen, dass bei Veranstaltungen in allen städtischen Räumen ab 2013 Rauchverbot herrscht.
Manderscheid: Über diesen Beschluss sind wir nicht hellauf begeistert. Die Konsequenzen sind nicht absehbar. Wir wollen versuchen, eine Ausnahmegenehmigung für unsere Brauchtumsveranstaltungen zu erhalten. Denn in der Aula haben wir nicht die Probleme. Dort besteht ein sehr gutes Lüftungssystem. Deshalb war ja bisher das Rauchen im Foyer nicht erlaubt, aber im Saal. Wer rauchen wollte, musste drinbleiben.

Wo liegt denn die Gefahr?
Vogt: Raucher müssten hoch zur Straße gehen, dieses ständige Verlassen des Saals stört das Programm. Noch schlimmer: Wir fürchten, etliche Besucher kommen gar nicht. Aber wenn 30 oder 40 Leute keine Karte kaufen bei solch einem teuren Programm, wirkt sich das verheerend aus auf unsere Finanzen.

Die höheren Gema-Gebühren sind das nächste Problem?
Manderscheid: Die neuen Tarife greifen erst ab zweitem Quartal 2013. In der kommenden Session bleiben wir also noch verschont. Aber 2014 wird die Gema zu einer ziemlichen Verteuerung führen. Für das Vereinsleben insgesamt ist das schädlich.

Wie rüstet sich die Narrenzunft?
Gisela Lehmann: Wir haben erstmals seit 1994 den Beitrag für unsere 330 Mitglieder erhöht. Aber das hatte einen positiven Hintergrund. Erfreulicherweise stiegen die Mitgliederzahlen in den Jugendtanzcorps und auch bei den Blau-Weißen Funken, so dass auch mehr Tanzuniformen bereitgestellt werden müssen. Auf unsere Jugendarbeit sind wir stolz. Wir haben aber auch das Glück, dass sich viele Aktive einbringen, nicht nur im Karneval.

Und Sie haben auch kein Problem, ein Prinzenpaar zu rekrutieren?
Vogt: Wir hatten immer wieder Glück. Aber es wird nicht einfacher. Es gehört Idealismus dazu, für dieses Amt zur Verfügung zu stehen. Wer es diesmal ist, bleibt bis zur Proklamation ein streng gehütetes Geheimnis. Nicht verraten wird auch, wer bei der Dankordensverleihung gewürdigt wird. Diese interne Veranstaltung ist dann tatsächlich noch im November, am 24. Dann gibt's auch ein erstes Alaaf.