Was machen Hänsel und Gretel im Nationalpark?

Rauschendorf. (qg) Köln, Mainz, Düsseldorf, das sind die Karnevalshochburgen schlechthin. Eine vergessen? Und ob: Die Karnevals-Gemeinschaft "Neues Rauschendorf" reklamiert diesen Titel auch für sich. Und das ganz zu Recht: Beim Veedelszoch am Sonntag winkten die jecken KGler zumindest von einer imposanten Festung und dem höchsten Wagen herab.

Auch reichlich Kamelle hatten die stolzen Ritter zuvor auf ihren Raubzügen erbeutet und verteilten sie jetzt großzügig an die vielen bunt kostümierten Narren am Straßenrand. Nur eine Frage blieb unbeantwortet: "Das Gefolge ist schon da, doch wo ist das Prinzenpaar?" Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und mal ganz davon abgesehen, ohne Regentschaft lässt es sich doch eigentlich viel unbeschwerter Fastelovend fiere.

Und das taten die Rauschendorfer Jecken ausgiebig unter dem Motto "Janz Ruschdrepp is balla-balla." Das Festkomitee Karneval in Rauschendorf - bestehend aus Brauchtumsverein, Bürgerverein Rauschendorf-Scheuren, MGV Gemütlichkeit und der KG "Neues Rauschendorf" - hatte auch in diesem Jahr wieder ihre Beziehungen spielen lassen und dafür gesorgt, dass höchst interessante Gäste den Zoch mit ihrer Teilnahme beehrten: Die Panzerknacker zum Beispiel - stets im Dienst - oder Pippi Langstrumpf, der allerdings ihr Äffchen Herr Nilson abhanden gekommen war.

Wer genau hinsschaute konnte es im Ausguck des finsteren Piratenschiffs entdecken, das direkt vor der Villa Kunterbunt durch den Ort schaukelte. Da das Siebengebirge bekanntlich "märchenhaft" ist, waren auch Hänsel und Gretel und die sieben Zwerge mit von der Partie. Denen wird es sicherlich gar nicht recht sein, wenn das Siebengebirge zum Nationalpark erklärt wird.

Schon jetzt war ihnen der Ranger des Bürgervereins mit seiner 20-köpfigen Wandergruppe dicht auf den Fersen. Da versteckten sich die Märchengestalten doch lieber ganz schnell zwischen den Tannen und Pilzen, die sie aus dem Wald mitgebracht hatten.