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Der Erdbeerberg erhält eine Skischanze

Der Erdbeerberg erhält eine Skischanze

Verpflegungspausen bremsen Uthweiler Zug - "Prinzen von der Rolle" proklamieren in Bockeroth eigenen Regenten

Uthweiler. "Kölsch aus'm Hahn statt Ölpreiswehen". Den Uthweilern schien dies das passende Motto für die Session zu sein, und mancher der Wagen beim Rosenmontagszug war mit diesem Spruch beschrieben.

Doch trotz des leidigen Themas ließen sich die Bürger nicht die Laune vermiesen und bevölkerten die Straßen. Die Sonne blieb jedoch verschwunden, sodass sich warme Suppe und Würstchen als beliebte Stärkung erwiesen.

"Man sagt, es sei der Zug im Rheinland, der am längsten dauert. Nicht, weil wir so viele Wagen haben, sondern weil die Bevölkerung an jeder Ecke Verpflegung bereit hält und der gesamte Zug dort solange verharrt, bis alle satt sind", berichtet die Mutter der diesjährigen Kinderprinzessin, Andrea Behrendt.

Ihrer Tochter, Prinzessin Alina, schien die Kälte wenig auszumachen: "Den Zug finde ich immer wunderschön, er zählt zu meinen Lieblingsaufgaben als Prinzessin." Das Kinderprinzenpaar mit seinem Burgwagen war der Höhepunkt des Zuges. Ihr Gefolge umfasste knapp hundert Personen. "Wir haben rund 100 Kostüme genäht", sagte Andrea Behrendt. Denn das königliche Paar wurde von einer ganzen Ritterschar und Burgfräulein begleitet.

Organisator war der Bürgerverein Uthweiler, dessen Erster Vorsitzender Rudolf Homscheid für Ordnung und die richtige Aufstellung der Wagen sorgte. "Allzu groß ist der Zug nie, aber dafür laufen alle mit und begleiten uns durch Uthweiler." Zur Unterstützung waren ebenfalls das Oberpleiser Prinzenpaar und die Oberpleiser Funken gekommen, die für ihren großzügigen Kamellewurf bekannt sind - was bei den Kindern besonders gut ankam.

Bockenroth. Nicht nur das Bockerother Dreigestirn, Prinz Stefan I, Monika II. und Bauer Daniel IV., wurde am Montag gefeiert. Denn die "Prinzen von der Rolle" als Teilnehmergruppe proklamierten flugs ihren eigenen Regenten, "Benni, unser Prinz der Herzen", und machten damit dem rechtmäßigen Würdenträger scherzhaft Konkurrenz.Wirklich aberkennen wollte ihm die Regentschaft natürlich niemand, zählt doch auch in Bockeroth die Tradition. So fuhr das Dreigestirn denn auch mit dem größten Wagen vor, geschmückt als Skischanze mit dem Spruch "Schanze zum Erdbeerberg", der wohl bekanntesten Bockerother Erhebung. An Kamelle sparte das gesamte Zuggefolge auch in Bockeroth nicht und beglückte auf diese Weise die vielen kostümierten Familien am Straßenrand. "

So viel Kamelle wie hier werden sonst nirgends geschmissen, da spreche ich aus Erfahrung", waren sich die Anwohnerinnen Monika Kiwitt und Irene Grünter sicher und ergänzten: "Es ist so dörflich, weil man sich kennt, und mit dem Zug die Strecke mitlaufen kann." Auch der Prinz hatte auf den Sitzungen stets bekannt: "Das ist mein Dorf, da gehör' ich hin."