Mafia-Bosse überschütten die Jecken mit Kamelle
Pippi Langstrumpf und Supergirls beim Zoch in Thomasberg und Hesprott - Niederdollendorfer proklamieren neues Prinzenpaar
Heisterbacherrott/Thomasberg. Welsh-Pony "Firebird" vom Heisterbacherrotter Schwalbenhof hieß am Montag "Kleiner Onkel". Auf seinem Fell leuchteten bunte Punkte und viele lustige Pippi Langstrumpfs und Herr Nilson in Plüschversion begleiteten ihn: Das Kinderhaus Pützbungert ging im Thomasberg-Hesprotter Zoch als Villa Kunterbunt von Astrid Lindgren mit, gefolgt vom Kindergarten Siebengebirge, der ein Wintermärchenland mit vielen Schneemännern mit Karottennasen kreiert hatte.
Als dritter Kindergarten entsandte die Kita Menschenkinder "Geister & Gespenster". Auch etliche Kapellen und Tanzcorps, darunter Shooting Stars und Jugendtanzcorps der Strücher KG, ehemalige Prinzenpaare, die Strücher Damen als Piraten, Gallier aus dem Oberhau und last but not least die neuformierte Samba Brazil-Gruppe "Hot Rott Chilis" machten Dampf im Zoch.
Der Original-Samba-Sound, für den die Aktiven lange intensiv trainiert hatten, zauberte unwiderstehlichen Rio-Rhythmus auf den Zugweg. Die starken Supergirls der "Dorfmusic" Rapper schwärmten aus, um die Welt zu retten. 25 Nummern zählte der Zoch, den Bürgerfestausschuss und Strücher KG erneut einträchtig organisiert hatten. Dass diesmal kein Prinzenpaar den Schlusspunkt setzte, machten die Ex-Tollitäten als Engel und Teufelchen wieder wett.
Niederdollendorf. In Niederdollendorf ticken die Uhren bekanntlich anders. Das Prinzenpaar wird hier nicht am Anfang der Session proklamiert, sondern erst am Rosenmontag, wenn die fünfte Jahreszeit schon so gut wie vorbei ist, müssen die alten Tollitäten abtreten und die neuen werden ausgerufen.Bürgermeister Peter Wirtz wartete schon an der Pfarrkirche Sankt. Michael, in deren Schatten das alte Prinzenpaar Herbert I. (Rebbert) und Prinzessin Brigitte II. (Rebbert) den Prinzenwagen verlassen musste, um Platz für die neuen jecken Oberhäupter zu machen. Prinz Axel I. (Kaethler) und Prinzessin Christel I. (Schute) empfingen aus den Händen des Bürgermeisters die Insignien ihrer Macht und regieren fortan bis zum nächsten Rosenmontagszug.
Die Junggesellen aus Ober- und Niederdollendorf traten als Pulk von Mafia-Bossen auf. Angst vor etwaigen Schutzgeldforderungen musste trotzdem keiner haben, im Gegenteil, die Jecken wurden mit Kamellen reich beschenkt.
lhr ganz spezielles Motto hatten "Die Dollen Dörfler", die als Kleine Könige durch die Straßen zogen. "Wir bauen für Pisa" war das Motto der Schüler und Eltern der Grundschule Auf dem Schnitzenbusch, die ihren OGS-Neubau thematisiert und sich als Bauarbeiter verkleidet hatten.
Ihren Unmut über die anstehenden Personalkürzungen brachten die Eltern des katholischen Kindergartens zum Ausdruck. "Die besten Kräfte gehen heim, das soll sozialverträglich sein" und "Unser KiGa-Team ist super" trugen sie als großformatige Transparente durch die Straßen, da gemäß Sozialplan im schlimmsten Fall vier von fünf Erzieherinnen gehen müssen und durch die Hort-Mitarbeiter ersetzt werden, deren Stellen im Zuge der Auflösung des Hortes wegfallen.
