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Der Markt leuchtet im jecken Fackellicht

Der Markt leuchtet im jecken Fackellicht

Marschmusik, Fackelträger - da denkt jeder automatisch an ein militärisches Ritual namens Zapfenstreich, das erstmalig 1838 in Berlin zu sehen war und mit dem heutzutage normalerweise Bundeskanzler oder Bundespräsidenten verabschiedet werden.

Siegburg. (eiu) Marschmusik, Fackelträger - da denkt jeder automatisch an ein militärisches Ritual namens Zapfenstreich, das erstmalig 1838 in Berlin zu sehen war und mit dem heutzutage normalerweise Bundeskanzler oder Bundespräsidenten verabschiedet werden.

Aber das geht auch im Karneval. Am Samstagabend zelebrierten 180 Siegburger Karnevalisten anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Siegburger Karnevalskomitees auf dem Marktplatz vor den Augen von Bürgermeister Franz Huhn einen jecken Zapfenstreich. Obwohl es in Strömen goss, kamen doch einige Schaulustige mit Regenschirmen, um der Zeremonie beizuwohnen.

Geschichtlich ist es ja belegt, dass die Funkencorps im rheinischen, und somit auch im Siegburger Karneval, als Persiflage auf das im Rheinland ungeliebte, preußische Militär gegründet wurden. So war es auch nicht verwunderlich, dass es leichte Abwandlungen zur Originalzeremonie des Zapfenstreiches gab.

Gestartet wurde gegen 18 Uhr mit dem Aufzug der so genannten "Perlenkette". Diese 40 Fackelträger der Siegburger Funken Blau-Weiß, die in ihren historischen Uniformen angetreten waren, bildeten eine Eingrenzung des karnevalistischen Zapfenstreiches und tauchten den Marktplatz mit ihren Fackeln in ein stimmungsvolles Licht. Für die anschließende musikalische Gestaltung der Zeremonie zeichnete das Bläserkorps "Westerwaldklänge Asbacher Land" zusammen mit dem Tambourcorps "Siebengebirge" verantwortlich.

Und wie zu erwarten war, gab es natürlich Änderungen bei der musikalischen Abfolge. Statt des Zapfenstreichmarsches spielten die 50 Musiker einen Karnevalsmarsch: "Du biss die Stadt" von den Kölner "Bläck Fööss". Die einzelnen Kommandos während der Zeremonie wurden selbstverständlich auf Kölsch erteilt. Eine Gemeinsamkeit zwischen Militär und Karnevalisten zeigte sich deutlich: Die Zeremonie ging wie geplant über die Bühne. So etwas nennt man Disziplin.

Sankt Augustin. (eiu) Grün-Gelb sind die Farben, die das Haus der Nachbarschaft in Hangelar seit Tagen zieren. Es sind die Farben der Hangelarer Ehrengarde, die dort am Samstagabend mit einer schwungvollen Prunksitzung in die Session startete. Besonders die tänzerischen Darbietungen, für deren Qualität die Garde seit ihrer Gründung vor 22 Jahren bekannt ist, rissen den ausverkauften Saal immer wieder von den Stühlen.Knatschverdötscht und raderdoll - endlich ist es wieder soweit. Die fünfte Jahreszeit ist gerade mal ein paar Tage alt und schon gibt es die ersten Höhepunkte. Bereits der Einmarsch der Garde unter Führung ihres Präsidenten Norbert Ahlert glich einem jecken Triumphzug. Während der ersten Stunde bekam das jecke Publikum vor allem eins auf der Bühne zu sehen: Tanz, Tanz und noch mal Tanz. Ob Bambinis, Minis, Kadetten, Rittmeister oder Ehrenrittmeister - sie alle hörten nur auf ein Kommando und zwar auf das von Kommandeur Jörg Himmel.

450 Gäste erlebten zum Teil spektakuläre akrobatische Vorführungen. Unter tosendem Beifall erhielten Solomariechen Milena Bogert, Denise Biskup und Antonia Wegmann als "Doppeltes Lottchen" sowie das Tanzpaar Mark Schäfer und Larissa Herde die Möglichkeit, ihr tänzerisches Können unter Beweis zu stellen.

Im Anschluss sorgten unter anderem die "Los Rockos" , die "Kläävbotze" und die "3 Colonias" für jecke Stimmung. Höhepunkt war allerdings der Auftritt des frisch proklamierten Augustiner Prinzenpaares Herbert II. und Caroline I., die unter frenetischem Jubel einzogen. Vorher nahm Ahlert allerdings noch ein paar Ehrungen vor. Den Verdienstorden in Gold des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karnevalisten erhielt Hermann-Ludwig Kitzing aus der Hand seines Präsidenten, über Bronze freuten sich Claudia Himmel und Wolfgang Zierden.

Hennef. (voa) "Dat is Karneval": Es regnete in Strömen am Samstag, doch davon ließen sich auch die Hennefer Stadtsoldaten bei ihrem traditionellen Sessionauftakt nicht aufhalten. Baas "Schiefje", Nicht-Stadtsoldaten-Kennern vielleicht besser bekannt als Karl-Heinz Decker, Vorsitzender der jecken Formation, hatte seine Mannen trotz des schaurigen Wetters karnevalistisch wieder bis in die Haarspitzen motiviert.So zu sehen bei ihren legendären Tänzen, von denen es wieder einige zu bestaunen gab. Frisch fröhliche Unterstützung bekam die Herrenriege auch von ein paar lecker Mädche in Gestalt der Tanzgarde der Siegburger Musketiere. Die schmucken Kostüme unter Folie verpackt, wurde mit dem scheidenden Hennefer Prinzenpaar Frank I. und Irmgard I. getanzt, dass die Bühne nur so wackelte.