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Müllberge und eine Panne auf jecker Fahrt

Müllberge und eine Panne auf jecker Fahrt

Karnevalszüge laufen weitgehend störungsfrei ab - Schlägerei in Rheidt

Rhein-Sieg-Kreis. Weitgehend störungsfrei sind aus Sicht der Polizei die Karnevalszüge im Kreis verlaufen. Wie die Pressestelle mitteilt, bewältigte die Polizei am Sonntag insgesamt 151 und am Montag 142 Einsätze, die aber nicht nur karnevalsbedingt waren.

Vereinzelt kam es laut Polizei an den beiden Tagen zu Streitereien zwischen alkoholisierten Jecken und teils auch zu Schlägereien. Dabei wurden sechs Personen verletzt, Polizisten nahmen drei Tatverdächtige in Gewahrsam. Jeweils zirka 5 000 Jecke sahen laut Polizei die Züge in Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid und Eitorf. Rund 8 000 Besucher zog es nach Much und in Troisdorf riefen rund 10 000 Besucher nach Kamelle.

Die größten Züge schlängelten sich am Rosenmontag in Hennef und Siegburg durch die Straßen. Jeweils 15 000 Besucher kamen dort laut Polizei zum Kamelleregen. Die Stadt Siegburg geht gar von mehr als 100 000 Jecken aus. Mehr als 2 000 Aktive seien im Zug der Kreisstadt mit dabei gewesen. Eine Panne während der jecken Fahrt mussten Prinz Axel I. und Siegburgia Bettina I. verkraften: Die Zugmaschine des Prinzenwagens blieb auf der Kasierstraße liegen und musste ausgewechselt werden.

Viel Arbeit hatten nach dem Kamellespaß die Bauhöfe. In Siegburg war der vom Regen durchweichte Müll über Nacht angefroren. 38 Mitarbeiter waren ab 5 Uhr morgens mit zwei Kehrmaschinen und zwölf Transportern im Einsatz, um die närrischen Reste zu beseitigen. Ein Müllberg von 84 Kubikmetern fiel laut Stadt an. Das sei deutlich mehr als bislang: In den letzten fünf Jahren waren es jeweils rund 80 Kubikmeter. Auf diese Zahl bringen es auch die Niederkasseler Jecken, wenn sie den Müll von allen Stadtteilzügen zusammenrechnen.

In Sankt Augustin sammelten sich am Sonntag und Montag etwa 60 Kubikmeter Müll an. Sieben Mann waren laut Stadt rund 110 Stunden damit beschäftigt, die Reste zu beseitigen. Wegen Sachbeschädigung wurde die Polizei am Sonntag nach Ende des Karnevalszuges in Rheidt verständigt. An der Oberstraße hatten betrunkene Jugendliche auf ein Auto eingetreten und den Mast eines Verkehrszeichens abgebrochen. Zwei Täter ergriffen die Flucht, als die Polizei anrückte. Einer wurde gestellt, leistete aber massiv Widerstand.

Es kam zu einem Gerangel, in dem zwei Beamte leicht verletzt wurden. Dem Verdächtigen gelang die Flucht. Gegen 18.20 Uhr wurde die Polizei wegen einer Schlägerei erneut zum Rheidter Markt gerufen. Zeugen berichteten, dass drei junge Männer, darunter einer der beiden Tatverdächtigen von der Oberstraße, auf einen 29-Jährigen Niederkasseler eingetreten hatten.

Der Mann musste mit schweren Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus. Die drei Täter flüchteten. Bei einem handelt es sich um einen Farbigen, der ein Sträflingskostüm trug, ein anderer ist etwa 1,90 Meter groß und trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hut. Hinweise an (0 22 41) 5 41 41 21.