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Schunkeln ohne Schnaps und Scherben

Schunkeln ohne Schnaps und Scherben

Weiberfastnacht steigt wieder die große Party auf dem Karl-Gatzweiler-Platz

Sankt Augustin. Wer noch nicht weiß, als was er sich an Weiberfastnacht verkleidet, sollte so langsam anfangen, sich Gedanken zu machen. Wo unter anderem kräftig gefeiert wird, steht dagegen in Sankt Augustin auch in diesem Jahr wieder fest: Auf dem Karl-Gatzweiler-Platz vor dem Rathaus steigt am Donnerstag, 31. Januar, ab 12 Uhr die große Weiberfastnachtsparty, zu der nicht nur Jugendliche eingeladen sind.

"Dank der großzügigen Spende der VR-Bank Rhein-Sieg über stolze 3 000 Euro ist es möglich, die Veranstaltung wieder durchzuführen", freute sich Bürgermeister Klaus Schumacher, der gemeinsam mit Vertretern der Stadtjugendrings, des Jugendamtes und der Verwaltung über das Sicherheits- und Präventionskonzept der jecken Party informierte.

"Schunkeln ohne Schnaps und Scherben" heißt es wieder - und diese Form der Ausführung habe sich in der Vergangenheit aufs Beste bewährt, betonten die Verantwortlichen. "Bei 2 500 Besuchern im vergangenen Jahr gab es nur 20 Fälle, bei denen die Malteser wegen zu viel Alkohol helfen mussten und nur sechs Verletze. Wir denken, diese Zahlen sprechen für sich."

Wie in den Vorjahren werden die Besucher beim Eintritt auf das abgesperrte Gelände auf ihr Alter kontrolliert und erhalten, so sie nachweislich über 16 Jahre alt sind, ein weißes Armband. "Dann, und nur dann, können sie am Ausschank Bier kaufen", betonte Schumacher.

Harte Alkoholika haben auf dem Gelände nichts zu suchen und werden von den mehr als hundert Helfern, die an verschiedenen Stellen im Einsatz sein werden, "einkassiert." Eine Sicherheitsfirma sorgt mit ihren Kräften zusätzlich für einen geregelten Ablauf. Glas darf nicht mitgebracht werden.

"Durch Scherben hatten wir schon die schlimmsten Verletzungen, außerdem ist die Müllbeseitigung dann sehr aufwendig", so die Erklärung. Natürlich gibt es auch Limonade und - zum Aufwärmen bei allzu "leichter" Verkleidung - heißen Tee. Den schenken Schüler der beiden Sankt Augustiner Gymnasien aus. Sie sind es auch, die im Vorfeld 1 500 Brötchenhälften lecker belegen und kostenlos verteilen werden.

"Viele Jugendliche gehen morgens ohne Frühstück aus dem Haus und trinken dann ein oder zwei Bier, ohne zwischendurch etwas zu essen. Kreislaufproblemen dieser Art möchten wir so vorbeugen", erklärt Ingo Junker vom Stadtjugendring, der sich über weitere Essen-Spenden freuen würde. Schön fände er es, wenn auch Eltern die Einladung annähmen, um einmal zu erleben, wie ihre "Kinder" eigentlich so feiern.

Die Schüler sind es auch, die nach der Party mit dem Besen in der Hand für die Grundreinigung des Platzes aufkommen. Schumacher: "Ohne die gute Kooperation zwischen allen Beteiligten und ohne Spenden ginge es nicht. Jetzt freue ich mich darauf, dass auf der Marktplatte gefeiert kann."