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Terrorgefahr in NRW: Mutmaßlicher Islamist wieder auf freiem Fuß

Terrorgefahr in NRW : Mutmaßlicher Islamist wieder auf freiem Fuß

Ein mutmaßlich islamistischer Gefährder, der seit Mitte Juli in Nordrhein-Westfalen im Polizeigewahrsam saß, ist wieder auf freiem Fuß. Zwei weitere Männer befinden sich noch in Gewahrsam.

Der 20 Jahre alte Mann aus Düren wurde am Samstagabend aus zehntägigem Dauergewahrsam entlassen, wie die Polizei mitteilte. Für den Staatsschutz stehe fest, dass der Mann eine extremistisch salafistische Gesinnung habe und regelmäßig in extremistisch salafistischen Kreisen verkehre. Eine konkrete Gefahr gehe von dem 20-Jährigen aber nicht aus, hieß es weiter.

Die Ermittler werteten in den vergangenen Tagen fünf Smartphones, eine Fotokamera, mehrere USB-Sticks und einen Laptop des Düreners aus. Es handele sich dabei um eine Datenmenge von mehr als 1,2 Terabyte. „Der Zeitraum von zehn Tagen war erforderlich, um das Datenmaterial zu sichten und fachlich zu bewerten. Die neue Rechtsgrundlage ist für unsere Ermittlungsarbeit sehr wertvoll und hat sich aus meiner Sicht bewährt“, bilanzierte der Leiter der Kriminalpolizei Köln, Klaus-Stephan Becker.

Die Ermittlungen gegen zwei andere mutmaßliche Gefährder – zwei 21 und 30 Jahre alte Männer – dauerten an. Die drei Verdächtigen waren Mitte Juli nach Razzien in Köln und Düren wegen möglicher Terror-Pläne in Polizeigewahrsam gekommen. Bei den Razzien waren insgesamt sieben Objekte durchsucht worden, darunter auch ein ehemaliges Geschäftshaus in der Kölner Innenstadt, das derzeit kernsaniert wird. Auf der Baustelle arbeitete der 30-Jährige mit seiner Trockenbaufirma, bei der auch der 21-Jährige beschäftigt ist.

Als zentrale Figur gilt der 30-jährige Wael C., ein deutsch-libanesischer Konvertit aus Berlin, der in der dortigen Dschihadisten-Szene bestens vernetzt sein soll. Er wird bereits seit 2013 vom Verfassungsschutz als Gefährder eingestuft und soll in einem abgehörten Telefonat indirekt Anschlagspläne geäußert haben.

(mit dpa-Material)