"11 Jecke Tön" bringen Schwung in die Remagener Rheinhalle
Narretei kennt keine Altersgrenze
Remagen. Die Fensterscheiben des Foyers der Rheinhalle sind komplett beschlagen. Drinnen feiern und tanzen zahllose Karnevalsjecken. Draußen stehen noch weitere in einer langen Schlange.
Sie verharren geduldig in der Kälte und bewegen sich Schritt für Schritt weiter zu ihrem Ziel: der Karnevalsparty des Stammtisches "11 Jecke Tön". Wer keine Karte im Vorverkauf ergattert hatte, brauchte sich gar nicht erst anstellen. Bereits Ende September - genau 111 Tage vor der Party - begannen die Veranstalter mit dem Kartenvorverkauf. Sechs Wochen später war bereits keine einzige Karte mehr übrig.
"Es kommen Jahr für Jahr immer mehr Gäste zu unserer Party", sagte Michael Tillmann. Zusammen mit Marcel Möcking, Dirk Schorn, Frank Heck, Alexander Krahe, Kenny Heydecke, Alexander Lembke, Carsten Röhrig und Guido Selbach organisiert er die Karnevalsparty. Die Karnevalisten fanden sich im März 2000 zusammen und gründeten den Stammtisch "11 Jecke Tön".
Seitdem haben sie es sich zum Ziel gemacht, das rheinische Brauchtum zu fördern und zu pflegen und auch moderne Elemente in den Remagener Karneval zu bringen. 2003 begannen sie dann mit ihren Karnevalspartys, die inzwischen nicht mehr nur Jecken aus Remagen und Umgebung, sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus anziehen. Sogar aus Koblenz kamen am Samstag Karnevalisten nach Remagen, um bei einer der größten Karnevalspartys der Stadt dabei zu sein.
Zu späterer Stunde war dann fast kein Durchkommen mehr. Überall wurde getanzt, gefeiert und rhythmisch zur Musik von DJ Sascha Sunshine aus Hachenburg mitgeklatscht. "Musikalisch ist für jeden Geschmack heute Abend etwas dabei", so Tillmann. Von Heavy Metal über Karnevalsklassiker wie "Viva Colonia" bis hin zu Heintje - die Gästen konnten sich alles wünschen.
So gemischt wie die Musik, so war auch das Publikum selbst. Jung und Alt feierten gemeinsam. "Im vergangenen Jahr war unser ältester Gast eine 72-Jährige", so Tillmann. Bei einem solch großen karnevalistischen Ereignis fehlten natürlich auch die närrischen Tollitäten des Remagener Stadtgebietes nicht, die der Rheinhalle einen Besuch abstatteten.
Das Panikorchester Remagen und das Stadtsoldatenkorps sind schon seit der ersten Party vor sechs Jahren jedes Mal mit dabei. Besonderer Höhepunkt des Abends waren jedoch die Überraschungsgäste: die Polka Poyz. War die Stimmung im Foyer der Rheinhalle vorher bereits fast nicht zu übertreffen gewesen, sorgte die 80er-Jahre-Partyband ab Mitternacht mit ihren Songs von Westernhagen, Rio Reiser bis hin zur Neuen Deutschen Welle für noch mehr Stimmung bei den Gästen.
Und wer sich nach der Party am Samstag schon wieder auf das nächste Jahr freut, kann sich bereits jetzt schon Karten sichern. "Über unsere Internetseite ist es bereits jetzt möglich, Karten für die Party 2010 zu bestellen", so Tillmann. Da müssen die Gäste sich allerdings beeilen, denn auch die Karten werden wahrscheinlich schnell wieder ausverkauft sein.
