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Bei ihrer Show tragen die Tänzer jetzt Tarnuniform

Bei ihrer Show tragen die Tänzer jetzt Tarnuniform

Der Mayschosser Waagplatz war wieder fest in närrischer Hand

Mayschoss. (mtl) "De Wooch", der Mayschosser Waagplatz, war am Wochenende fest in närrischer Hand. Sitzungspräsident Jürgen Kraus konnte bei der ausgelassenen Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft "Närrische Freunde Mayschoß" (NFM) nur noch den karnevalistischen Ausnahmezustand verkünden.Ob im Vortrag, im Zwiegespräch oder mit Musik: Lokales, schön frech aufgespießt, brachte die Jecken im ausverkauften Festzelt in Stimmung.

Der Oberjeck Jürgen Kraus witzelte und stichelte keck mit seinem unnachahmlich trockenen Humor kräftig mit. Und auch die anderen Jecken auf der Bühne hatten allerhand zu bieten: Im Narrentempel anzutreffen waren das "Künzchen", der selbst ernannte "Orts-Ayatolla" (Hubertus Kunz) in der Bütt, die Erzkomödiantinnen und Mayschosser Platt-Spezialistinnen Sigrid Simons und Hildegard Josten und der jodelnde Gastwirt Leo Kraus mit seinen beiden Musikern und Sängern.

Nach zweijähriger Pause setzte der gefürchtete "Jeck vom Wooch", der Verrückte vom Waagplatz, wieder seine rote Perücke auf und stieg in die Bütt, um genüsslich mit scharfer Zunge in lokalen Ungereimtheiten zu bohren. Der Postbote, der die Briefe alphabetisch austrägt, und "os tüchtich Winzere", die ortseigene hohe Kaste, bekamen kräftig ihr Fett weg. Auch dem "Piss-Palais" wurde in schönstem Platt gehuldigt.

Unvergleichlich sind die Geschwister Sigrid Simons und Hildegard Josten im hiesigen Karneval. Denn den beiden Frauen sitzt der Schalk im Nacken: In einem selbst verfassten Stück schlüpften sie in die Rolle eines Ehepaars im Rosenkrieg: Das zänkische Weib (Simons) heizt seinem Ehemann (Josten), mächtig ein. Schließlich ist der als Elferratler seit drei Tagen "op Jück" , bevor er sein Heim wieder erblickt.

Vom gereimten Platt der Geschwister war das Publikum ebenfalls gefesselt. Seit 16 Jahren steigen die Frauen bereits im Mayschosser Karneval in die Bütt. Dafür gab es den Ehrenordern der KG "un en Fläschelche Wing" vom Präses. Als Klasse für sich präsentierte sich wieder der "Jodler-Express", das Gesang- und Jodelwunder Leo Kraus mit Gitarrist Norbert Müligann und Bert Fieseke am Akkordeon. Krätzchen nach Mayschosser Art, der Kuckucks-Jodler oder die irre Zenzi, die "so gern an feschen Herrn" hätte: Die Narren standen Kopf im Zelt. Zumal Leo Kraus die Lieder zum Mitsingen schön raffiniert mit lokalen Ereignissen garnierte.

Die Mayschosser hatten aber noch weitere Höhepunkte zu bieten: Mit den erstklassigen großen und kleinen Funken beim Gardetanz und mit dem Showtanz in Tarnuniform. Die Heimgewächse wurden frenetisch gefeiert. So wie in der Bütt auch Alfons und Lewis Schmitt. Oder das fesche Tanzmariechen der KG, Nathalie Knieps, und das Männerballett mit dem irreführenden Namen "Grazien". Mit dabei und ebenfalls mächtig umjubelt war die Tanzgruppe der befreundeten KG "Füssenicher Grieläächer". Riesenbeifall holte sich bei ihrer Vorstellung in Mayschoß auch die flotte Tanzgruppe aus Unkelbach.