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Originale gehen seit 25 Jahren in die Bütt

Originale gehen seit 25 Jahren in die Bütt

Jubiläumssitzung in Bad Bodendorf mit großem Programm - Karl-Horst Betzing und Lucia Felber regieren - Helmut Pauly und Rolf Hirsch sind von Anfang an dabei

Sinzig-Bad Bodendorf. (lz) Allen Grund zünftig zu feiern hatten die Bad Bodendorfer Jecken. Denn zum 25. Mal gingen die Bad Bodendorfer Originale in die Bütt. Und das wurde im ausverkauften Saal des Winzervereins mit einer Mammut-Sitzung gefeiert, die erst gegen 1.30 Uhr mit einem furiosen Finale zu Ende ging.

Seit 25 Jahren gibt es im kleinen Kur- und Badeort den Saalkarneval, der als Besonderheit vom Arbeitskreis Karneval der Blau-Weißen Spielleute getragen wird. Und seit einem Vierteljahrhundert steht dabei vor allem einer hinter den Bad Bodendorfer Originalen: Helmut Pauly, der seit Beginn als Cheforganisator des Karnevalstreibens wirkt. Dafür gab es natürlich eine besondere Ehrung und viel Beifall der Jecken im Saal.

Ebenfalls zum Urgestein, allerdings als Büttenredner, zählt Rolf Hirsch. Als "Die doof Noss" ging Hirsch auch zum 25. Mal in die Bütt. Logisch, dass es dafür vom wie immer putzmunter aufgelegten Sitzungspräsidenten Ren‚ Schmitt ebenfalls eine Ehrung gab. Und in Bodendorf wird seit einiger Zeit natürlich ein Prinzenpaar oder ein Dreigestirn aus dem Stand proklamiert.

Das Auswahlverfahren ist dabei auch als Parodie zu verstehen. Denn eigentlich weiß niemand so recht, was kommt - und in diesem Jahr auch nicht die Beteiligten. Kurzum, die Bodendorfer Tollitäten heißen Karl-Horst Betzing und Lucia Felber. Zepter und Krönchen waren locker improvisiert.

Ansonsten lebt der Bad Bodendorfer Karneval von Fantasie und Einfallsreichtum in Hülle und Fülle. Für den stehen exemplarisch die Bodendorfer "Traumtänzer" und die "Notenschänder". Die Bad Bodendorfer "Traumtänzer" - einst als Männerballett gestartet - kamen diesmal intergalaktisch aus Weiten, die noch kein Bad Bodendorfer je zuvor geschaut hatte. Christoph Becker, Dirk Becker, Markus Eltzschig, Frank Leydecker, Michael Menzen, Dirk Schwarz und Jörg Steinborn lieferten eine farbenprächtige Roboternummer ab. Die Leitung der munteren Truppe mit Michaela Schmidt und Michaele Becker hatte sich da Einiges einfallen lassen.

So richtig für Stimmung sorgten auch ganz weit nach Mitternacht die "Bodendorfer Notenschänder. Die Musikanten unter der musikalischen Leistung von Sylvia Fuchs haben''s richtig drauf, das Publikum zum Schunkeln und zum Lachen zu bringen. Und da sind auch noch die Originale in der Bütt. "Lara und Sarah" überzeugten ebenso wie das "Bodenpersonal". Denn hinter "Pater Don Scheini et Osti und Ehrwürdige Mutter Schwester von Nix-Nutzia" steckten mit viel Witz Vikar Christian Scheinost und Lucia Felber.

Andreas Kranz schwang die Dorfschelle und "Hospes und Tabbes" (Joachim Pogacar und Ren‚ Schmitt) hatten natürlich auch "vill Verzäll" zu machen. Einer der Knüller des Abends waren aber "Einer von Hüben und einer von Drüben". Christoph Simons als "Dörfler" und Alexander Riemenschneider als "Kurviertler" ließen die Kontraste innerhalb des Orts gekonnt aufleben. Songs, Satire und feine Gags - Schulleiter Richard Nonn als Hauptdarsteller in Herr der Ringe - nahm Dorf und Dorfleben auf die Schippe. Die Gags saßen und die Jecken erlebten wohl die Geburtsstunde eines neuen "Originale-Duos" mit.

Natürlich bleiben 25 Jahre Saalkarneval in Bad Bodendorf nicht ohne Entwicklung. Denn die Blau-Weißen Spielleute verfügen mittlerweile über eine florierende Tanzabteilung. Deren Gruppen bietet Hausgemachtes vom Feinsten. Ob nun die "Blue-Berrys" als jüngste Truppe mit einem faszinierenden Dschungeltanz, die "Blue-Stars" mit ihrer Pippi-Langstrumpf-Aufführung oder der Showtanz der "Blue-Velvets": Die Mädels der drei Abteilungen überzeugten allemal. Prinzlicher Besuch kam aus Remagen und Sinzig in den Kurort. Zeitliche Grenzen oder Ermüdungserscheinungen gab es bei der Jubiläumssitzung nicht. Erst gegen 1.30 Uhr war das große Finale angesagt.