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Jubiläumssitzung der Ahrweiler KG: Klatsch von Schutz- und Kehrmädchen

Jubiläumssitzung der Ahrweiler KG : Klatsch von Schutz- und Kehrmädchen

Das Blaulicht auf der Bühne bedeutete keine Gefahr. Höchstens für die Lachmuskeln. Denn bei der Jubiläumsprunksitzung der 150 Jahre alten Ahrweiler Karnevals-Gesellschaft (AKG) gab allein der Frohsinn den Ton an.

Sogar der Rettungssanitäter mit dem Blaulicht auf dem Kopf, der das Podium enterte, gehörte zu den Jecken, denn Christiane Mausberg erzählte in Spielszenen mit Freunden und Familie "en Jeschicht', die wirklich net jeloohre is". Nach ihrer Premiere auf karnevalistischem Podium im Vorjahr tat die Polizistin als "Ahrweiler Schutzmädchen" Einsatzgeschichten mit einem kuriosen Kollegen aus Bad Neuenahr kund.

Zum AKG-Jubiläum kehrten auch viele alt-bewährte Ahrweiler Fastelovondsgrößen in die Bütt zurück. "Gut, dass niemand weiß, dass ich Kehrmädchen heiß", stellte Rita Lauter fest und berichtete von "Landrat Pföhl-Ens", von den drei Bürgermeistern, "die ich durch den Kakao gezogen habe. Darunter der aalglatte Ulli als dritte Eminenz. Der hätt immer alles hinjeschmisse, wenn he arbeiten sollt". Die "Klatschtanten" Margret Raths und Monika Busch hatten für Hans Ulrich Tappe sogar ein Geschenk mitgebracht: Schnorchel und Flossen, "weil dä doch alle Nase lang am Abtauchen es".

Als Geburtstagsgäste verpackten die beiden ihre Bissigkeiten in litaneihaften Sprechgesang und erinnerten an Begebenheiten zu Winzerfest und Martinstag. Ortsvorsteher Horst Gies, dem am Martinstag der Zugang zum Kanonenturm verwehrt blieb, war ebenfalls Thema des "Garde-Stammtischs": Dieter Zimmermann und Peter Diewald versetzten an der Theke von Jägerhof-Wirtin "Elke" (AKG-Vorsitzender Udo Willerscheid) zudem humoristische Hiebe auf die Maibachfarm, das geplante FOC und Couturier Alfredo Pauly.

Auch Bad Neuenahr kriegte bei den drei Ex-Prinzen sein Fett weg: "Bad Neuenahr, dat hieß früher: Aus dieser Quelle trinkt die Welt. Und heute: Dat kost' nur Geld." Zur Terminkollision von Altstadt- und Aloisiusfest mimten sie ein Telefonat zwischen "WG-Siggi" (Eberle) und "Aloisius-Pitter" (Terporten): "Der heilige Stuhl wollte den Aloisiusnamenstag nicht verlegen."

Eine Rakete nach der anderen ließ Sitzungspräsident Udo Groß im vollen Bürgerzentrum zünden. Die erste verdienten sich die Kleinen Funken. Technisch noch eine gehörige Schippe drauf legte das neue Solomariechen Irena Schmitz, und alle zum Mitsingen und Schunkeln brachten "De Botzedresser". Aus Köln kamen "Krageknöpp" mit ihrem Hit "Fastelovendsfieber" sowie "Schlabber und Latz", die dichterisch und "brasilisch" mit den Narren parlierten und skandierten: "Fastelovend im Blut. He und am Zuckerhut."

In Samba-Laune präsentierte sich ebenfalls das Männerballett, bevor "Rudi und Tünn" mit ihrem Lied "Et Dreigesteen" auch die amtierenden Tollitäten würdigten. Und Prinz Andy I. (Behrens), Bauer Alex I. (Klein) und Jungfrau Steffi I. (Heinzen) lebten das Sessionsmotto: "AKG, 150 Johr, su wie se iss un wie se wor."