Lästereien auf Platt

Dass Lachen und Karneval jung halten, dafür gab es bei der Sitzung der Dernauer Loddemöhnen den untrüglichen Beweis. Denn die Loddemöhn Käthe Stodden feiert in diesen Tagen ihren 100. Geburtstag. Bei der Sitzung schunkelte sie vergnügt mit.

Dernau. (mtl) Dass Lachen und Karneval jung halten, dafür gab es bei der Sitzung der Dernauer Loddemöhnen den untrüglichen Beweis. Denn die Loddemöhn Käthe Stodden feiert in diesen Tagen ihren 100. Geburtstag. Bei der Sitzung schunkelte sie vergnügt mit. Und noch ein Jubiläum: Martha Sebastian, 77 Jahre alt, ist seit 50 Jahren aktiv auf der Bühne dabei - in der Bütt.

Zu einem kunterbunten Programm lud im vollbesetzten Saal Obermöhn Sonja Kurth die Damen und führte schwungvoll durch die Sitzung. In der Bütt wurden starke Sprüche gepflegt, war oft das angeblich starke Geschlecht das Opfer, mussten die Ehemänner kräftig Feder lassen. Wie auch bei den zwei "Freundinnen", Agnes Küls und Christa Heimermann. Die Lästereien wurden immer im schönsten breiten Dernauer Platt vorgetragen.

Bühne frei für die Tanzformationen hieß es mehrmals: Im Laufe des Nachmittags zeigten sich zur Freude aller die jungen "Dance Girls und die "Ladykracher". Und unter anderen auch die blau-weißen Funken aus dem Weindorf, die ebenfalls großen Applaus erhielten.

Den gab es auch für Pastor Lothar Anhalt, der zur Freude der Möhnen überraschend in die Bütt stieg. Aber er war nicht der einzige Mann im Saal. Sie zeigten sich später gleich im ganzen Dutzend. Denn umjubelt war der Auftritt der Männerballette aus Ahrweiler und Dernau.

Fraglich war für manche Gäste, wo denn der merkwürdige Name Loddemöhnen her stammt? Der kommt von der Weinbergsarbeit. "Mir jon in de Lodde", heißt es in der Weinbaugemeinde Dernau, wenn die Frauen in die Weinberge zur Laubarbeit an den Reben gehen. Denn Lodde, das steht für Laub.