Närrische Notizen

Jecke in Oberwinter erstürmen das Rathaus - Großkanreval bei der Altenahrer Feuerwehr - Rathaussturm in Sinzig

Oberwinter.(wtz) Auch wenn die Uhr auf dem Oberwinterer Rathaus die falsche Zeit anzeigt: Pünktlich um 11.11 Uhr übernahmen die Jecken aus dem Hafenort um Prinzessin Erika Joos das närrische Zepter für die kommenden tollen Tage.

Ortsvorsteher Hans Metternich hatte sich zwar, verkleidet als malender Künstler, in die schützenden Mauern des 1841 erbauten Rathauses zurückgezogen und verfolgte zunächst vom Fenster im Obergeschoss aus die närrische Belagerung, musste sich dann doch aber der jecken Übermacht geschlagen geben.

Mit vereinten Kräften hatten es die Fährnarren Rolandseck, die Hafengarde Oberwinter, die Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß, die Wölle-Hunnen, die Wölle-Möhnen, die Fahnenschwenker und das gesamte närrische Volk auf den goldenen Schlüssel abgesehen. Mit stimmungsvoller Musik luden sowohl das Tambourcorps Oberwinter als auch die "Printemänner" aus Hilberath zum Schunkeln und Tanzen ein, was angesichts der frostigen Temperaturen auch von Nöten war.

Altenahr. (sim) So einen femininen Einzug gab es auch beim Großkarneval der Freiwilligen Feuerwehr Altenahr selten. Nach dem Einzug der Tollitäten mit dem Blasorchester standen sechs Frauen im Ornat auf der Bühne des Winzervereins: die Kindertollitäten Prinz Nina Marner aus Altenburg, Jungfrau Maria Boeselager aus Kreuzberg und Bauer Salome Steinhoff aus Altenahr sowie das Damendreigestrirn aus Altenburg mit Prinz Marie-Luise Gasper, Jungfrau Edith Rauch und Bauer Helga Müller.

Und dann gab sich auch noch die Ahrweiler Karnevalsgesellschaft mit ihrem Dreigestirn die Ehre. Unter dem Motto "Grad aus dem Winzerhaus komm ich heraus" ging es mit den Moderatoren Gerhard "Asterix" Baggeler und Dieter "Obelix" Auster erstmal nur scheinbar in die Römerzeit, denn voll im Hier und Jetzt gaben sich die Narren in der Bütt wie Gabi Gasper als "Tupperfrau" oder Gerd Personal als "Der vom Aldi".

Für den nötigen Schwung für die Schunkeleinlagen sorgten mit ihren Auftritten die Altenahrer Möhnefunken beim Gardetanz und beim Tanz mit den Feuerwehrmännern sowie die Mittleren Funken aus Kreuzberg. Auch die Gruppe Starlight und das Tanzpaar der Närrischen Freunde aus Mayschoß, Eva-Maria Mies und Tobias Baltes, sorgte dafür, dass die Stimmung im Saal bis zu später Stunde keinen Abbruch fand.

Sinzig. (lz) Mit "schweren Böllern" und langer Leiter setzten die Sinziger Stadtsoldaten zum Sturm auf das Verwaltungsdomizil an. Für die tollen Tage haben die Narren nun endgültig das Sagen. Zu musikalischen Klängen des Spielmannszuges Freiweg ließen den Jecken den mit dem Stadtschlüssel wartenden Beigeordneten Charlotte Hager und Gunter Windheuser keine Chance.

Wobei die stellvertretende Bürgermeisterin als Senatorin der KG Närrische Buben sich eh als etwas "vorbelastet" erwies. Mit dem Stadtschlüssel in der Hand ließ es sich dann für die regierenden Tollitäten Prinz Thomas I Waldminghaus und Sentiaca Claudia I. Busch und die gesamte Narrenschar munter schunkeln. Mit von der Partie natürlich das Großaufgebot der Stadtsoldaten und das Kinderprinzenpaar Prinz Frederic I. Adams und Prinzessin Jessica I Lindner.

Der Knüller des Tages: Prinz Thomas I. versuchte sich unter dem Jubel des närrischen Volkes und vielen Zugaberufen an einer Rede "op Sinzije Platt". Der Mann mit den westfälischen Wurzeln erwies sich als lernfähig.

Unter der Woche hatte es aber auch Nachhilfe vom Mund~artkreis um Gert Schultes und Rös Bongart gegeben. Alldieweil wiederholten die Senatoren ihre Aktion aus dem Vorjahr und schenkten Punsch aus. Der Erlös wird übrigens in die Nachwuchsarbeit der Närrischen Buben fließen. Vor der Schlüsselübergabe besuchten die Sinziger Jecken die von Pastor Gerhard Hensel in Sankt Peter zelebrierte Narrenmesse.