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Der Rhein trennt die Regenten von ihrem Reich

Der Rhein trennt die Regenten von ihrem Reich

Godesberger Kinderprinzenpaar ist in Bad Honnef zu Hause - Per Fähre ins Hoheitsgebiet

Bad Honnef. Eigentlich können sich die Bad Honnefer Narren in dieser Session über ein staatses Kinderprinzenpaar freuen. Der Haken an der Sache: Obwohl Honnefer, sind sie doch nicht Prinzenpaar in Honnef.

Um zu herrschen, müssen sich Prinz Nils I. und Bianca I. aus Bad Honnef erst auf die anderen Rheinseite begeben. Sie regieren die kleinen Godesberger Jecken. Denn ihr Vater Klaus-Peter Heck ist gebürtiger Bad Honnefer und zugleich Vorsitzender der KG Blau-Weiß-Rot Rüngsdorf.

Zwölf Jahre lange hatte es den Schulfreund von Halt-Pol-Präsident Juppi Pütz nach Lannesdorf auf die andere Rheinseite verschlagen, nachdem er dort seine Frau Petra gefunden hatte. So wurde er Gründungsmitglied der Rüngsdorfer KG, der er auch nach seiner Rückkehr in die Honnefer Heimat treu geblieben ist.

Und da seine Gesellschaft in dieser Session ihr erstes närrisches Jubiläum feiert, kamen Hecks Kinder zu der Ehre, zusammen mit Prinz Jürgen I. und Godesia Brigitte die Narren rund um die Godesburg zu regieren.

"Fiere, Singe, Danze, denn Jodesberg jeht op et Janze!", dieses Motto hatten sie Mitte des Monats bei ihrer Proklamation stolz verkündet. Zu der musste Prinz Nils noch in einer Sänfte getragen werden, denn er hatte sich einige Wochen zuvor das Bein gebrochen.

Das war dem Anhänger der Dortmunder Borussia nicht etwa beim Fußball passiert oder beim Proben mit der Rüngsdorfer Tanzgarde, der er wie Schwester Bianca seit 1995 angehört. "Ich bin einfach über einen Teppich gestolpert", erklärte der Zwölfjährige, bereits wieder ohne Gipsbein, kürzlich auf der Königswinterer Fähre.

Die Fähre wird das Geschwisterpaar in der Session wohl häufiger benutzen, um zu seinen Untertanen zu gelangen. Grund für den Geschäftsführer der Rheinfähre Königswinter GmbH, Klaus Krämer, und seinen Stellvertreter Harald Hammer, den jungen Tollitäten etwas unter die Arme zu greifen. "Bis einschließlich Aschermittwoch kann das Godesberger Kinderprinzenpaar mit seinen Fahrzeugen und seinem Hofstaat die Fähre kostenlos benutzen", verkündete Krämer.

Ene dicke Kette aus Gummibärchen-Tüten hatte er für die kleinen Tollitäten als Wegzehrung parat. Assistiert von ihren Pagen Natalie Gallus und Alexander Richrath sowie Standartenträger Timo Rieder, bedankten sich die jungen Tollitäten mit ihrem Orden.

Den wird Prinz Nils in den kommenden Wochen häufig verteilen, während Godesia Bianca eher für die "Hausorden" zuständig sein wird. Aber das wird für die neunjährige Frohnatur kein Problem sein. Ihre größte Freude es ist, ihren Bruder wochenlang in weißen Strumpfhosen bewundern zu können, verrät sie schelmisch grinsend.

Während Bianca die vierte Klasse der Grundschule besucht und in ihrer Freizeit leidenschaftlich bastelt und malt, bevorzugt ihre Lieblingstiere Pferde und Bären, ist Nils Mineraliensammler und Fan von Computerspielen - wenn er nicht gerade über den Hausaufgaben für die sechste Klasse der Konrad-Adenauer-Hauptschule brütet.

30 Zentner Kamelle

Die werden während der Session wohl etwas in den Hintergrund geraten, was man den gekrönten Häuptern an beiden Schulen aber sicher nachsehen wird.

Auf ihren schönsten Tag beim großen Karnevalszug freuen die beiden sich schon riesig. "Da stehen unserem Kinderprinzenpaaren zwar fast 30 Zentner Kamelle und Süßigkeiten zur Verfügung, aber trotz dieser Menge werde ich sie wohl bremsen müssen. Beim Zug haben Kindertollitäten oft größere Hände als die Erwachsenen", weiß Hofmarschall Steffi Caspary vom Präsidium Festausschuss Godesberger Karneval aus Erfahrung.

Die Bad Honnefer Jecken werden Nils I. und Godesia Bianca bei der Kölschen Mess in Sankt Johann Baptist am Sonntag, 23. Februar, erleben und am Rosenmontag bei der Kamelleschlacht nachmittags auf dem Selhofer Schulhof.