1. Narren-News
  2. Bad Honnef

Die "Unkelsteinchen" beleben eine alte Tradition

Die "Unkelsteinchen" beleben eine alte Tradition

Junge Unkelerinnen gründen einen neuen Rathausmöhnen-Club

Unkel. (khd) "Wer ist so früh schon auf den Beinchen? Wir sind`s, der MC Unkelsteinchen!" Mit diesem Spruch und natürlich noch anderen lustigen Versen werden am Weiberfastnacht zwölf Unkeler Mädchen die Straßen ihrer Stadt ab 5.30 Uhr unsicher machen. Wozu sie im Stande sind stellten sie bei ihrer Gründungsveranstaltung am Donnerstagabend im "Ratsstüffje" unter Beweis.

"Och, wat han mer he für en Betrieb. Mer meint et wör at Wieverfastelovend." Fest in der Hand der jecken Wiever war die kleine Gaststätte in unmittelbarer Nähe des Rathauses. Bürgermeister Werner Zimmermann und KG-Chef Ewald Buslei sahen sich zunächst völlig allein gelassen der erdrückenden Übermacht nicht nur der zwölf "Jungmöhnen" gegenüber.

Auch die Unkeler Damenkomitees "Herzblättchen" und "Jung mit Schwung" sowie die Heister Möhnen hatten Delegationen zur Gründungsfeier ihrer Kolleginnen geschickt. "Eigentlich wollten wir schon in der vorigen Session in Aktion treten, als wir hörten, dass sich die Rathausmöhnen aus Altersgründen aufgelöst hatten", berichtete Käthe-Marie Hommerich.

Aber die Zeit sei zu knapp gewesen. So trafen sich die zwölf dann ab September vorigen Jahres zum Nähen ihrer Möhnentrachten und um "Schlachtpläne" für Weiberfastnacht auszuhecken. An einem dieser Abende entstand auch die Idee für den Namen "Möhnenclub Unkelsteinchen" und für das entsprechende Logo, das auch den neuen Orden schmückt.

"Nach einem kräftigen Frühstück werden wir an Weiberfastnacht erstmals unsere Mitbürger mit Pauke und Schellenkränzen dezent lärmend wecken un Nüssele sammeln," erläuterte Hommerich, die sich selbst als "Alters-Vizepräsidentin" bezeichnet. Auf eine Obermöhn zu küren, haben Unkelsteinchen nämlich bewusst verzichtet. "Nach dem Besuch der Geschäfte, der Kindergarten- und der Grundschulkinder werden wir dann die Stadt- und die Verbandsgemeindeverwaltung heimsuchen", verrieten die jungen Möhnen.

Da werden sich die müden Schreibtisch-Aktenschieber warm anziehen müssen, wenn sie von einer so geballten Lieblichkeit aus dem Büroschlaf gerissen werden. "Ich war traurig, als sich nach mehr als 40 Jahren die Rathausmöhnen aufgelöst haben. Deshalb freut es mich außerordentlich, dass Ihr nun diese alte Tradition wieder aufleben lasst", lobte der Stadtchef. Umgehend ernannten die Möhnen daraufhin den künftigen Verbandsbürgermeister zu ihrem ersten Ordensträger.