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"De Huusmeister" gehen auf Sendung

"De Huusmeister" gehen auf Sendung

Frank Fander und Axel Foppen qualifizieren sich für die Fernsehreihe "Ab in die Bütt" und erfahren durch ihre Live-Auftritte einen Popularitätsschub - Die beiden Selhofer kennen sich seit Kindertagen

Bad Honnef. "Früher haben wir bei den Auftritten orangefarbene Sakkos mit Krawatte getragen und uns "Die Zwei mit dem F" genannt", erzählt Frank Fander. Der 40-Jährige bildet mit Axel Foppen das Karnevalsduo "De Huusmeister vom Bundesdaach".

Schon seit zehn Jahren treten sie dergestalt auf vielen Veranstaltungen auf, jetzt haben sie durch vier Fernsehauftritte noch einmal einen großen Popularitätsschub bekommen.

Gegen mehr als 100 Konkurrenten haben sie sich bei der Vorauswahl für die WDR-Fernsehsendung "Ab in die Bütt" durchgesetzt und kamen schließlich unter die letzten 15.

Danach haben die beiden Selhofer an drei von fünf Sendungen teilgenommen, bis sie schließlich - dank der meisten Publikumspunkte - unter den letzten vier landeten und ihr Können in einer Live-Sendung unter Beweis stellen konnten.

Durch einen puren Zufall hat sich die Zusammenarbeit der beiden Selhofer entwickelt. "Gewohnt haben wir schon immer in der Nähe voneinander, aber als Kinder waren zwei Jahre Altersunterschied natürlich viel", erzählt Frank Fander.

Irgendwann Anfang der 90er seien sie dann bei gemeinsamen Freunden zu einer Hauseinweihungsparty eingeladen gewesen. Da ging Foppen vorher einfach auf Fander zu: "Ich habe da noch ein Liedchen in der Schublade", sagte der 42-jährige selbstständige Bauingenieur zu seinem Nachbarn, von dem er wusste, dass er Gitarre spielt.

Also haben die beiden das Lied, das übrigens gar nichts mit Karneval zu tun hatte, gemeinsam einstudiert und bei der Party einen durchschlagenden Erfolg gehabt. Danach sind dann schnell Überlegungen entstanden, gemeinsam etwas in Richtung Karneval zu machen. Foppen, schon seit "Ewigkeiten" Mitglied bei der KG "Halt Pol", war sich schnell sicher, dass er gerne in Richtung Politik gehen würde.

Auch beim Konzept kamen die beiden problemlos überein: Die etwa 20-minütigen Vorträge enthalten eine Mischung aus kurzen Liedern zu meist bekannten Melodien, Krätzchen und Zwiegesprächen rund um das politische Geschehen.

"Aber wir werden nie persönlich beleidigend, da ziehen wir beide eine ganz klare Grenze", bekräftigt Foppen. Die Gesundheitsreform samt Zehn-Euro-Praxisgebühr ist aber beispielsweise eine Steilvorlage für die beiden.

Dass ein Fernsehauftritt etwas ganz anderes ist, als ein Auftritt auf der Bühne in einem voll besetzten Saal, merkten Fander und Foppen schnell während der Vorbereitungen für die WDR-Sendungen. Ihr gewohntes Konzept konnten sie nicht anwenden, weil sie für die Auftritte jeweils nur vier Minuten Zeit bekamen.

Zudem hatten die zuständigen WDR-Redakteure auch inhaltlich einiges mitzureden und griffen schon mal beherzt in die Auswahl der Gags ein. Dazu kam, dass man sich vor einer Kamera ganz anders verhalten muss, als auf einer Bühne vor vielen hundert Leuten, wo auch die letzte Reihe noch alles mitbekommen soll.

"Das Spannendste war deshalb auch das Coaching für uns. Wenn wir davon was für die Zukunft mitnehmen, haben wir wirklich was gelernt", erzählt Fander vom Kamera-Training mit einem Profi. Vor jeder Sendung bekamen die Selhofer zwei Stunden lang erklärt, wie sie sich bewegen müssen, wie sie stehen und wie ihre Gesten wirken.

"Es hat auch immer alles geklappt. Bei den drei aufgezeichneten Sendungen musste nie etwas mehrfach gedreht werden", sind die beiden stolz. "Frank fand ich immer toll bei den Aufzeichnungen, ich selbst kam mir sehr bescheuert vor", berichtet Foppen von seinen Eindrücken, als er sich selbst plötzlich auf der Mattscheibe sah.

Neben der Kameraarbeit waren Fander und Foppen vor allem bei der Auswahl der Lieder und Witze gefordert. "Bei den kurzen Auftritten war es sehr schwierig, immer die richtigen Übergänge zu finden und die Gags richtig aufeinander aufzubauen", erkläutert Foppen.

Sonst haben die 20-Minuten-Auftritte des Duos immer einen klaren roten Faden. "Mit politischen Witzen hat man es im Kölner Karneval ohnehin schon schwer, da die Rheinländer sich von den Mainzern abheben wollen", erklärt der 40-jährige Fander, der als Versicherungsbetriebswirt bei einem Makler in der Karnevalshochburg Köln arbeitet.

Im rheinischen Karneval haben sie deshalb "ein Stückchen weit eine Marktlücke" für sich entdeckt. Für die Sendungen mussten sie vier komplett unterschiedliche Programme schreiben, da sei das vierte auch das Schwächste gewesen, meinen sie.

Deshalb waren Foppen und Fander über den vierten Platz bei der Live-Sendung auch nicht enttäuscht, ihr Programm ist schließlich für die Bühne konzipiert. Nun freuen sich "die Zwei mit dem F", dass sie wieder vor großem Publikum auftreten können, wie am Sonntag bei der Honnefer Senioren-Sitzung im Kurhaus - mit allen Gags und Liedern, ohne dass jemand reinredet.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.huusmeister.de.