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Hoch "Ulrike" ist am Breitbach im Aufwind

Hoch "Ulrike" ist am Breitbach im Aufwind

Auf der Rheinbreitbacher Prunksitzung der KG "Me haalen et us" zog aber auch Tief "Karsten" durch

Rheinbreitbach. Bürgermeisterin Ulrike Jossen ist "Das schöne Mädchen von Seite 1, das sollt Ihr wählen und weiter keins". Für ihre Koppel-Rundschau poussiert sie schon mal "beim Foto-Shooting am Burggelände auf der schweren Mauer an der Westerwaldstraße liegend - Die hält." Das jedenfalls verrieten die "Vier Asse" am Donnerstagabend zum krönenden Abschluss einer rundum gelungenen Prunksitzung der KG "Me haalen et us".

Erst kurz vor Mitternacht hatten die vier Parodisten nicht nur die Bühne, sondern im Handumdrehen auch den kompletten Saal erobert, der trotz des Termins am Donnerstagsabend bis auf den letzten Platz mit jeck kostümierten Narren gefüllt war. Und trotz der späten Stunden und der familiären Enge hätte man eine Stecknadel fallen gehört, wollte sich doch niemand geschliffene Asse-Pointen entgegen lassen.

Nicht nur die Orts-Chefin, die als allmächtige Hexenmeisterin erschienen war, blieb bei ihnen ungeschoren. "Ihr Gegenkandidat bei den Bürgermeisterwahlen, Karsten Fehr - parteilos, unabhängig und absolut neutral, aber seit vier Jahren schon im Gemeinderat für die SPD - präsentiert sich auf seinem Wahlplakat mit bloßem Oberkörper: Ich bin der Kandidat und heiße Fehr, ich hab drei Haare auf der Brust und bin ein Bär!", erzählten die Parodisten, nachdem sie sich mit ihrem "Ruf doch mal an!" von der großen Politik auf die Ebene des Breitbachs begeben hatten.

Die hatte zuvor schon Gudrun Hilkes beleuchtet, die kurzfristig für Tagesschausprecher Michael Siegel in die Bresche gesprungen war. "Aufgrund der sinkenden Besucherzahlen bei der Kirmes findet die dieses Jahr in der Telefonzelle am Europakreisel statt", wusste sie zu berichten. Wahr ist nach Tagesschau-Informationen, dass Karsten Fehr Bürgermeister werden will. "Unwahr ist, dass er als Dirigent der Burgbläser im Gespräch ist, damit er nach der Wahl wenigsten etwas zu dirigieren hat", klärte Hilkes vor der Wetterkarte auf, nach der Hoch "Ulrike" über Rheinbreitbach im Aufwind ist, aber heftig von Tief "Karsten" bedroht wird.

Angesichts dieser lokalen Kräfte war nichts zu spüren von den Missständen wie schlechte Witze "mit ellenlangem Bart" die "D`r Tuppes vum Land" als Eisbrecher zu Beginn der Sitzung noch angeprangert hatte. Selbst langatmige Ehrungen und Danksagungen an die Sponsoren hatte sich Präsident Horst Krupp verkniffen, nachdem er mit dem Elferrat pünktlich um 20 Uhr einmarschiert war. Da hatten die Burgbläser die Jecken im Saal längst mit "Fastelovend in unserem Veedel" in Hochstimmung gebracht, sodass die Gruppe "Zollhus" leichtes Spiel hatte, die Hans-Dahmen-Halle in ein Tollhaus zu verwandeln.

Ihre Behauptung "Mit nem Kölsch Pass määt et Läwe richtich Spass" wurde so nicht nur von dem großen Trupp der Heisterer Möhne-Clowns mit dem fussich Haarkranz bestätigt. Alle Jecken hatten richtig Lust auf Leben. Und die bereitete ihnen zunächst die Kleine Burggarde, die, "wenn nicht jetzt, wann dann", auf die Bühne stürmte, bevor die Großen als "Weltmeister vom Rhing" ihr Können präsentierten. Bei ihrem zweiten Auftritt nach der Pause hätten sie ihr Liebchen nicht mehr bitten müssen, sie nicht zu vergessen.