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Herrensitzung in Beuel: Männer singen sich im Brückenforum in Stimmung

Herrensitzung in Beuel : Männer singen sich im Brückenforum in Stimmung

Die Schwarz-Gelbe Jonge haben bei ihrer Herrensitzung 1000 Besucher zu Gast. Seit gut 35 Jahren richtet der Verein diese Sitzung aus, immer mit diversen Größen aus der Szene auf der Bühne und im ausverkauften Saal.

Herrensitzung 2019, das bedeutet immer noch Stimmung pur, Kölsch in Strömen und viel Musik, die einen nicht auf den Stühlen hält. Bei den Schwarz-Gelben Jonge taugte das Rezept wieder einmal, und deshalb hatten 1000 Männer am Freitagabend im Brückenforum Spaß ohne Ende.

Vor allem, als die Klüngelköpp die Bühne betraten, war die Stimmung grandios. Die Männer johlten und jubelten, als die Band ihren Hit „Bella Ciao“ spielte und den Saal dazu singen ließ. Unter den Besuchern war auch Michael Faber, der mit seinen Kumpels schon seit Jahren zur Herrensitzung der Schwarz-Gelben kommt. „Hier ist einfach eine Bombenstimmung“, rief er über den Lärm hinweg. Und dann wurde wieder gesungen, Arm in Arm und ein Bier in der Hand.

Diese lockere Stimmung macht die Herrensitzung zu einer der beliebtesten in Bonn. Die Schwarz-Gelben Jonge verzichten auf formelles Tamtam, auch Tollitätenbesuche würden nur die Stimmung abflachen lassen, statt dessen geht es Schlag auf Schlag: Redner Martin Schopps machte am Freitag den Anfang mit den witzigen Erlebnissen, mit denen er in seinem Hauptberuf als Lehrer konfrontiert wird.

Im Anschluss brachten die Räuber den Saal auf Touren, was ihnen mit ihrem Hit „Für die Iwigkeit“ ebenso gut gelang wie ein paar Nummern später den Klüngelköpp. Schwierig haben es traditionell die Redner, je länger der Abend dauert. Klaus und sein sprechender Affe Willi liefen zu Hochform auf, während Fred van Halen und sein Vogel Aky irgendwann mit ihren Witzen nicht mehr durchdrangen. Van Halen brach seinen Vortrag dann wie schon im Vorjahr vorzeitig ab, weil die Männer nicht mehr zuhörten.

Spät im Programm war auch Bernd Stelter dran, doch er schaffte es professionell, das Publikum zu fesseln. Allerdings waren bei ihm, der Kölsch Fraktion, den Funky Marys und den Cheerleader des 1. FC Köln längst nicht mehr alle Männer im Saal. Sie standen in einer großen Traube im Foyer, um Handball zu gucken.

Seit gut 35 Jahren richtet der Verein diese Sitzung aus, immer mit diversen Größen aus der Szene auf der Bühne und im ausverkauften Saal. Unter den rund 1000 Männern seien auch welche, die seit vielen Jahren immer wieder kommen, auch weite Wege dafür zurücklegen, etwa von der Mosel, und meistens am gleichen Tisch sitzen, sagte Pressewart Michael Ahr.

Dabei haben sich auch langjährige Freundschaften entwickelt, etwa zwischen Jürgen „Jo“ Engels, ehemaliger Sitzungspräsident und Ehrensenator der SGJ, und Wolfgang Knott, Vorsitzender der Großen Geistinger Karnevalsgesellschaft von 1897 aus Hennef. „Seit 25 Jahren sind wir immer hier“, sagte Knott. „Ich komme mit Leidenschaft her“, so der Hennefer. „Wir haben uns gesehen und gesagt: Wir machen etwas miteinander“, erzählte Engels. Sie fühlten sich miteinander verbunden, und zwar nicht nur die beiden Karnevalisten, sondern auch die Vereine.

Durch die Sitzung leitete wie gewohnt Wolfgang Klos, der bei der Sessionseröffnung mit dem Verdienstorden der SGJ ausgezeichnet worden war. Er ist seit 2004 im Verein und seit elf Jahren Sitzungspräsident – und zwar bei allen Sitzungen der Schwarz-Gelbe Jonge. Am Freitag war sein 25. Einsatz. Mit ihm wurde auch der Erste Vorsitzende Helmut Sementschuck mit der SGJ-Nadel in Gold ausgezeichnet, er ist seit 25 Jahren Mitglied. Seit 22 Jahren Senatspräsident ist der Vorsitzende der Senatoren, Günther Dederichs, dafür erhielt er die Nadel in Gold.