Bonn lacht über Rüttgers
"Amtsschimmel" für ZDF-Intendant Markus Schächter
Bonn. Die passenden Beine, um Prinz zu werden, hätte er, meint NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Doch diesen Traum konnten ihm der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg und das Bildungswerk des Deutschen Beamtenbundes (dbb) am Donnerstagabend im Bonner Maritim nicht erfüllen.
Stattdessen durfte er in die Bütt, was auf der Wunschliste ebenfalls ganz oben steht: "Sonst kommt man doch immer nur auf die Bühne, wenn man eine Mütze kriegt oder ein Loch im Programm ist."
Rüttgers hielt die Laudatio auf seinen Nachfolger als Träger des "Lachenden Amtsschimmels", den ZDF-Intendanten Markus Schächter. Schon für seine Begrüßung "Liebe Beamtinnen und Beamte, kurzum liebe Närrinnen und Narren" erntete der Ministerpräsident den ersten Lacher.
Dass der Orden nun nach Mainz geht, lud ebenfalls zu Späßen ein. "Es gibt ja Leute, die sagen, das ZDF sei eine Behörde, mit angeschlossenem Fernsehstudio natürlich", sagte Rüttgers. Wobei er mit den Fernsehkommentatoren ohnehin manchmal seine Probleme habe. "Wenn ich eine Büttenrede halte, kriege ich nachher zu hören: Die ganze Welt lacht über Rüttgers." Voll des Lobes war der Ministerpräsident für den neuen Ordensträger, der humorvoll, kontaktfreudig und ein "quasi Rheinländer" sei.
Dazu gratulierten Rainer Schwierczinski, Vorsitzender des dbb Kreisverbands und Klaus Michel als Vorsitzender des Bildungswerkes dem Fernsehmann. Markus Schächter fühlte sich als (Amts-)Schimmelreiter und kam, wie in Mainz und bei Storm üblich, mit einer gereimten Rede daher.
Er verglich den Amtsschimmel nicht nur mit prominenten Preisen wie Bambi und Oscar. "Wer sich bewegt, der schimmelt nicht", ist Schächters Motto bei den anstehenden ZDF-Reformen.
Und die würden weder vor Gottschalks Frisur noch vor Lafers Rezepten halt machen.
Gesagt, getan. Mit frischem Wind aus Posaunen und Trompeten stimmten die Unkeler Ratsherren auf das dem festlichen Akt folgende jecke Bühnenprogramm ein.
