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Bonna Katharina II. hat einen Namensvetter

Bonna Katharina II. hat einen Namensvetter

In Bundeskunsthalle treffen Besucher aus Nah und Fern auf rheinisches Kulturgut - Festausschuss Bonner Karneval zeigt Historisches aus der fünften Jahreszeit

Bonn. Es war eine neue Erfahrung für die Mitarbeiter der Bundeskunsthalle, dass die Exponate für die neue Ausstellung nicht in klimatisierten Kisten angeliefert wurden. "Manches wurde in Tragetaschen transportiert, eingewickelt in Zeitungspapier", berichtete der kaufmännische Geschäftsführer Wilfried Gatzweiler am Dienstagabend bei der Eröffnung.

Auch wenn kein Sicherheitstransport notwendig war: "Die Bonner Karnevalsvereine haben ihre Schatztruhen aufgemacht", weiß Gatzweiler. Er freut sich, dass nun auch die Nicht-Rheinländer unter den Museumsbesuchern den Karneval als Säule der Kultur kennenlernen.

Der Festausschuss Bonner Karneval hat unter Federführung der Brauchtumsreferentin, GA-Verlegerin Bettina Neusser-Eimermacher, eine beeindruckende Fülle von Zeitzeugnissen zusammengetragen. Den Vergleich mit den benachbarten Kunstausstellungen muss die historische Karnevalsausstellung "Die 5. Jahreszeit in Bonn" nicht scheuen. Im großen Saal gibt es viel zu sehen - vom filigranen Kunsthandwerk in Vitrinen bis zum großformatigen Wandgemälde, Puppen mit den Uniformen der Corps, alte Mützen verschiedener Vereine, Orden und den Paias des ersten Sitzungspräsidenten des Vaterstädtischen Vereins (heute Ehrengarde).

Besonders die alten Fotos brachten die Gäste bei der Eröffnung zum Schmunzeln. Bonna Katharina II. ließ sich neben dem Bild ihres Namensvetters ablichten. Denn wie damals üblich, verkörperte 1927 ein Herr namens Nolden die Bonna und nannte sich Katharina I.

Wilfried Gatzweiler war froh, dass sich das geändert hat und er sich von einer echten Lieblichkeit bützen lassen durfte.

Die Dokumente in den Schaukästen fallen nicht so bunt ins Auge wie die Puppen und Plakate. Doch hier lohnt sich genaues Hinsehen: 1951 stellte der Reittierbesitzer Gottfried Koll die Leihgebühr für acht Pferde und 14 Esel für den Rosenmontagszug in Rechnung.

Und die Haftanstalt Bonn berechnete den Karnevalisten 1955 zehn Tage à zwei Mark für "Bonbons in Tüten packen". Auch für Urbonner und erfahrene Karnevalisten ist die Ausstellung sehenswert, denn sie eröffnet neue Blickwinkel.

Bis zum 20. Februar ist "Die 5. Jahreszeit in Bonn" in der Bundeskunsthalle, Friedrich-Ebert-Allee 4, zu sehen.