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Der Tanz ins Weltall wird abgesagt

Der Tanz ins Weltall wird abgesagt

Die Münsterschule nach zehn Jahren erstmals nicht bei den Bonner Stadtsoldaten

Bonn. Der Countdown ist abgebrochen, die Rakete startet nicht: Die Kinder der Münsterschule werden in diesem Jahr nicht beim Festival der Bonner Stadtsoldaten auf dem Münsterplatz am 6. Februar auftreten. Dabei war das Thema "Weltall" eigentlich schon ausgesucht. So wird eine jahrelange Tradition erstmals unterbrochen - aufgrund von Missverständnissen.

Angefangen hatte es mit Absagen, wie Schulleiter Clauspeter Wollenweber auf der Internetseite der Münsterschule mitteilt. "Unser Samstag fällt aus", heißt es da. Bezüglich des Auftritts bei den Stadtsoldaten habe er keine genaue Antwort erhalten, sagte Wollenweber auf Anfrage. Und auch vom Bonner Prinzenpaar, das an dem Samstag sonst zur Schule kam, habe er nichts gehört.

"Wir gehören einfach dazu", sagt der Schulleiter über das Karnevalsfest. Die Kinder hätten in den vergangenen Jahren Tänze und die Schulhymne "Hands up" aufgeführt. Jedes Mal gab es ein Motto, etwa China, Spanien oder Fußball. Entstanden sind die Kontakte zur Münsterschule, nachdem der 1994 ins Leben gerufene Schulzug wieder aus dem städtischen Karneval verschwunden war. So waren die Grundschüler auch weiterhin im bönnschen Fastelovend aktiv.

Sie zogen morgens von ihrer Schule zum Münsterplatz, wo sie bei den Stadtsoldaten auftraten. Dann ging es zurück zur Schule, wo alle zusammen mit Prinzenpaaren und Kadetten feierten. Anschließend gingen viele Mädchen und Jungen mit ihren Eltern noch zum Kessenicher Zug. "Die Feier bei uns ist nun obsolet", sagt Wollenweber. Es sei zu kalt, um sich einfach nur auf dem Schulhof zum Karneval zu treffen.

"Das ist nicht bewusst und gewollt", sagt Stadtsoldaten-Kommandant Ralf Wolanski zum abgesagten Auftritt. "Mit tut das leid." Sein neuer Literat Willi Baukhage spricht von einem Missverständnis, als er das Programm für das Karnevalsfestival zusammenstellte: "Wir haben von der Partnerschaft mit der Münsterschule nichts gewusst. Es war keine böse Absicht."

Er habe einfach Abwechslung in die Auftritten bringen wollen. Ein Telefongespräch mit Wollenweber brachte nun Klärung. In diesem Jahr bleibe es dabei, dass die Kinder nicht auf der Bühne stehen. Darauf hätten sich die Eltern bereits eingestellt. "2011 werden sie aber wieder auftreten", versprach Baukhage am Donnerstag.