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Die angewandte Wissenschaft des Bützchens

Die angewandte Wissenschaft des Bützchens

Prinz Andreas II. und Bonna Katharina II. im Rheinischen Landesmuseum

Bonn. "De Prinz kütt! Die Bonna kütt!": Maria Nürenberg (2) hatte für den Prinzenempfang die ersten jecken Grußworte ihres Lebens gelernt. Aber als Prinz Andreas II. und Bonna Katharina II. am Mittwochabend samt Equipe, Bürgermeister Horst Naaß und Polizeipräsident Wolfgang Albers im Rheinischen Landesmuseum einmarschierten, versagte dann doch ihr Mut. Etwas schüchtern tapste das Mini-Mariechen im roten Funkenkostüm Richtung Tollitäten, blieb stehen.

Museumsdirektorin Gabriele Uelsberg ging forscher zur Sache, als sie dem Prinzenpaar den 2. Orden des Rheinischen Landesmuseums verlieh: "Er heißt 'Krieg und Frieden' in Anlehnung an unsere große Sommer-Ausstellung und zeigt einen römischen Legionär in Uniform", erklärte die Direktorin unter der Lichtkuppel des Museums. Vom Ambiente (und einer Ausstellungsführung) war Horst Bachmann, Präsident des Festausschusses Bonner Karneval, so angetan, dass er Uelsberg spontan zur zehnten Muse berief. Im Fastelovend ist eben vieles möglich. . .

Zum Beispiel, dass ein Kaufmann im gelben Rolli in eine Regentonne springt, um fortan die Rolle eines "aus dem Ei geschlüpften Sanitätskükens" zu spielen. Empirische Untersuchungen stellten Fritz Langensiepen und Josef Mangold vom Amt für Rheinische Landeskunde vor. In "angewandter Wissenschaft des Bützchens" erzählten sie von den Ursprüngen des öffentlichen, unverbindlich-kurzen Kusses, als Zugteilnehmerinnen die am Wegesrand für Ordnung sorgenden "Schnäuzerkowskis" (Polizisten) bützten. Über Geschmack lässt sich nicht streiten: "Su e Bützche vun enem Nützje, jo dat schmeck wie Appeltaat" (Ein Küsschen von einem hübschen Mädchen schmeckt wie Apfeltorte).