Mit Tätärä das "Wohnzimmer" im Herzen der City bezogen

Bonn. (bla) Geschützt hinter einer Plexiglasscheibe stehen die Abbildungen von Kommandant Walter Hirschmann und Kavallerieführer Peter Heidinger in der Sternstraße stramm. Seit Beginn der Woche zieren die rot-weißen Wachhäuschen der Ehrengarde der Stadt Bonn wieder den Eingang der Gaststätte "Zum Gequetschten". Mit großem Tamm-Tamm und Tätärä hat die Ehrengarde zum traditionellen Neujahrsempfang am Dienstagabend ihr "Wohnzimmer" im Herzen der City bezogen.

Zuvor war es samt Tambourcorps und designiertem Prinzenpaar im Gefolge im Fackelzug vom Zeughaus in der Budapester Straße durch die Stadt gegangen. In lockerer Atmosphäre stimmten sich Kommandant Hirschmann, Freunde und Mitglieder der Ehrengarde in ihrem Standquartier auf die kurze Session 2005 ein. "Hier lassen wir uns so richtig verwöhnen", sagte Hirschmann, der seit elf Jahren an der Spitze einer der größten uniformierten Bonner Gesellschaften steht.

Bei ihrer Auftaktveranstaltung gedachten die Jecken auch der Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien. Im Mittelpunkt des Abends stand die Versteigerung eines Bildes des Bonner Künstlers Carsten Carstens, der auf einem Spiegel das Wachhäuschen-Thema künstlerisch umgesetzt hatte.

Der Erlös von 1 125 Euro, den Kavallerist Werner Schäfer für das Unikat zahlte, kommt nicht, wie in den vergangenen Jahren, dem Nachwuchs der Ehrengarde, sondern den Opfern der Naturkatastrophe in Südostasien zugute. Genauso wie die 615 Euro, die im Laufe des Abends in dem zusätzlich aufgestellten überdimensionalen Sparschwein zusammengekommen sind. "Es ist wichtig, dass die Veranstaltungen weiterlaufen und wir sie dazu nutzen, etwas für diese Menschen zu tun", so der Kommandant.

Auch beim Frühschoppen am Sonntag, 9. Januar, im "Gequetschten" und bei der großen Bürgersitzung am Samstag, 15. Januar, in der Beethovenhalle will man die Opfer der Flutwelle nicht vergessen. Für die Bürgersitzung der Ehrengarde sind noch Restkarten erhältlich.