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"Mööder Senat" der Bonner Ehrengarde hat Jubiläum

"Mööder Senat" der Bonner Ehrengarde hat Jubiläum

50 Jahre und ganz schön ausgeschlafen: Der "Mööde Senat" der Ehrengarde der Stadt Bonn feierte im Hotel Günnewig Residence sein 50-jähriges Bestehen.

Bonn. 50 Jahre und ganz schön ausgeschlafen: Der "Mööde Senat" der Ehrengarde der Stadt Bonn feierte im Hotel Günnewig Residence sein 50-jähriges Bestehen.

Seit je her stiftet der Name Verwirrung, denn mit "mööd" haben die 21 Herren der Formation nichts am Hut. "Das sind die altgedienten Mitglieder und solche, die die große Uniform nicht mehr anziehen möchten", erklärte Karl-Heinz Erdmann, selber Senator und arrivierter Karnevalshistoriker.

Erdmann, der als Professor an der Bonner Uni auch rund um den Fastelovend forscht, hat zum Fest gemeinsam mit seiner Frau Manuela extra eine 100-seitige Festschrift verfasst. Dort stehen einige Anekdoten, aber auch viel Wissenswertes rund um die Formation, die Ehrengarde sowie den Bönnschen Karneval.

So wird etwa berichtet, wie umtriebig die Herren sind. Bei fast allen Auftritten sind die Senatoren dabei, zudem machen sie selbstverständlich Thekendienst bei Pützchens Markt. "Wir haben jetzt auch zum zweiten Mal das Oktoberfest in unserem Zeughaus ausgerichtet", erklärte Erdmann.

Zudem sind sie dafür zuständig, dass etwa bei der Bürgersitzung jeder seinen Platz findet. So vielfältig die Aufgaben, so mysteriös ist die Herkunft des Namens: "Der ehemalige Formationsführer Emil Rodd wollte einen kreativen Namen für die Formation, die einem Landsturm ähnlich ist", sagte Erdmann.

Zu erkennen sind die Herren in der Session immer an der roten Litevka, Jackett, und den rot-weißen Feldmützen. In der kommenden Session wird die Uniform zusätzlich vom Jubiläumsorden geziert. Natürlich hatten sich die 75 Gäste zum Fest in dunklen Zwirn geworfen. Nach einem Drei-Gang-Menü feierten sie mit den Unkeler Ratsherren, mit denen der "Mööde Senat" eine lange Freundschaft pflegt.

So ist es selbstverständlich, dass die Senatoren die Ratsherren personell verstärken. Bei der Wohltätigkeitssammlung im Advent unterstützen die Ehrengardisten die Unkeler, indem sie beim Sammeln helfen. Etwas ruhiger wurden die Klänge nach den temperamentvollen Stücken der Ratsherren bei Wicki Junggeburth, als er "Einmol Prinz zo sin" anstimmte. Da war von Müdigkeit nichts zu sehen, und so tanzten die Gäste anschließend bei Musik vom DJ bis in die tiefe Nacht. Die einzigen, die am Ende "mööd" wurden, waren höchstens die Kellner. Der "Mööde Senat" blieb jedenfalls hellwach.

Das Jubiläumsbuch "50 Jahre und kein bisschen müde!" des "Mööde Senats" ist für 10 Euro erhältlich. Bestellungen per E-Mail an: info@ehrengarde-bonn.de.