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Zweieinhalb Kilometer roter Teppich für das Prinzenpaar

Zweieinhalb Kilometer roter Teppich für das Prinzenpaar

Bockenrother Handballdamen zeigen Improvisationstalent

Rauschendorf/Bockenroth. "Die Handballmannschaft der Alten Damen hat dafür zu sorgen, dass der rote Teppich für den Prinzen und sein Gefolge, von der Prinzenresidenz bis zum Hauptquartier über eine Länge von zweieinhalb Kilometer, stets in einem gepflegten Zustand ist.

Bei Regenwetter ist dieser mit Regenschirmen zu schützen." Schlicht unerfüllbar ist die im Paragraph fünf der närrischen Gebote festgelegte Forderung, die der Bockerother Karnevalsprinz Stefan I. bei seiner Proklamation im Saal des Gasthauses Friedrichshöhe seinem närrischen Volk vorgetragen hatte.

Nicht am Willen mangelt es den Handballdamen, denn die Prinzessin Monika II. ist ein Mitglied ihrer Mannschaft, die sie während der Regentschaftszeit nach besten Kräften unterstützen wollen, sondern an den Möglichkeiten zur Erfüllung dieser Forderung.

Die Verlegung eines solch langen Teppichs würde schon die liquiden Mittel der Handballdamen übersteigen und die Reinigung würden die Sportlerinnen selbst bei Einsätzen rund um die Uhr wohl kaum schaffen. Doch die einstigen Ligaspielerinnen haben beim Umgang mit ihren sportlichen Gegnerinnen ein überaus großes Improvisationstalent entwickelt, das sie nun bei der Erfüllung der Aufgabe voll ausspielen konnten.

An der Residenz des Prinzenpaares an der Rauschendorfer Straße verlegten sie den Anfang des roten Teppichs, von der Haustüre bis zum Gartentor, vor dem die Narrenherrscher zum Beginn und am Ende ihrer täglichen Amtsgeschäfte ihre Kalesche besteigen und verlassen.

Das Ende des Teppichs verbindet den Straßenrand an der Friedrichshöhe mit dem Eingang zum Hauptquartier in der Gaststätte "Op de Hüh".

Die restlichen 2 500 Meter haben die Frauen symbolisch mit einem rot-weiß gestreiften Flatterband überbrückt, das sie an in den Boden geschlagenen Holzpflöcken fixiert haben. Damit sie bei ihrer Arbeit entlang der Straße zwischen Rauschendorf und Bockeroth nicht gefährdet wurden, hatte sie der Feuerwehrchef Jürgen Rietmann mit einem Einsatzfahrzeug zum fließenden Verkehr hin abgesichert.

Nun erreicht das Bockerother Prinzenpaar vom Prinzenfahrzeug aus über einen roten Teppich die Portale von Residenz und Hauptquartier. Welche Narrenherrscher in weiter Runde können einen solch noblen Service für sich in Anspruch nehmen?

Zu klären wäre allerdings noch die Frage, ob Bauer Daniel IV. auf dem roten Teppich gehen darf oder ob er nebenher entlangschreiten muss? Und einen kleinen Schönheitsfehler hat der rote Teppich auch: Weiße Kreuze lassen vermuten, dass es sich bei dem Stoff um Schweizer Fahnen handelt. Doch die Karnevalisten werden sicherlich über das bisschen Weiß hinwegsehen, schließlich ist die überwiegende Fläche des Teppichs rot.