Am Anfang stand der jecke Kaffeeklatsch

Siegburg. Ausgerechnet ein Mann steht am Anfang der ersten Siegburger Damenkarnevalsgesellschaft. Bäckermeister Lanzrath hatte die Damen am Deichhaus im Jahre 1928 ermutigt, die Weiberfastnacht doch einmal mit einem Kaffeeklatsch im Frankfurter Hof zu feiern.

]Die Idee fand Anklang bei den Damen, und die erste jecke Kaffeestunde geriet gleichsam zur Geburtsstunde der Damenkarnevalsgesellschaft "Fidele Deichhäuserinnen". Die stellt in dieser Session nicht nur mit Prinz Herbert IV. und Siegburgia Irmgard I. das Siegburger Prinzenpaar, sie blickt auch auf 75 Jahre Vereinsgeschichte zurück.

Ihr Jubiläum feierten die Karnevalistinnen vom Deichhaus am Sonntag im Kreise der Siegburger Jeckengemeinde. Nach der feierlichen Messe in Sankt Elisabeth hatten die Deichhäuserinnen zum Empfang in die Prinzenhofburg "Zum Alpenhaus" geladen.

Abgeordnete aller Siegburger Karnevalsvereine waren der Einladung gefolgt. In gemütlicher Runde ließen die Narren die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren. Während die Deichhäuser-Präsidentin in den Anfangsjahren jährlich wechselte, versah Änne Schütz das Amt gleich 30 Jahre.

Als jedoch ihre Nachfolgerin Daisy Dobrunz-Wirdeia, die Siegburgia aus der Session 1993/94, ihr Amt nach neun Jahren niederlegte, stand die Damen-KG kurz vor ihrem Aus. "Es waren nur noch zwei fidele Damen übrig geblieben", erinnert sich Irmgard Busch, Präsidentin der DKG und närrische Prinzessin der Kreisstadt.

Daher habe sie sich damals ein Herz gefasst, die Präsidentschaft des Vereins übernommen und denselben wieder aufleben lassen.

Der Elferrat der DKG zählt jetzt wieder neun fidele Damen und wird unterstützt von 45 inaktiven Fidelen. Der erste Mann im Verein war Fred Schulz. Dem Beisitzer der Bürgergemeinschaft Deichhaus kam daher auch die ehrenvolle Aufgabe zu, die ersten Senatorinnen der DKG zu ernennen.

Else Schenk, Doris Ceresani, Annemie Rözel und Mechthild Meurer tragen nun die ersten rot-schwarzen Senatoren-Hütchen.