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Bus-Shuttle der Fidelen Birker ist "erste Sahne"

Bus-Shuttle der Fidelen Birker ist "erste Sahne"

Karnevalsgesellschaft bietet "Partybus-Service" für ihre Fete im Bürgerzentrum an - Der Bus fährt inzwischen rund 40 Haltestellen an - Eine Fahrt kostet einen Euro - Jung und Alt sind begeistert

Lohmar. Es regnet, und es ist sehr kalt. Bei dem Wetter geht wohl kaum jemand gern vor die Tür. Um so dankbarer sind die 20 Jahre alte Maria und ihre Freunde Christian (21) und Johannes (17), als sie am Samstagabend an der Haltestelle in Heide stehend die Scheinwerfer des nahenden Busses sehen.

Empfangen wird das Trio vom Busfahrer, einem Sicherheitsmann und Stefan Grun. Der Pressesprecher der KG "Fidele Birker" kassiert von jedem einen Euro. Es handelt sich nämlich nicht um einen gewöhnlichen Linienbus, sondern um den "Partybus", der die Fahrgäste schnurstracks zur Karnevalsfete im Birker Bürgerzentrum bringt. Diesen in der Region wohl einzigartigen Service bietet der Verein seit drei Jahren an. Und das mit steigender Professionalität und Beliebtheit.

Etwa eine halbe Stunde, nachdem Maria & Co. bereits in Birk angekommen sind, hält der Bus an der Holzgasse in Siegburg. Hella (38) und ihre Freundin Diana steigen ein. Eine Arbeitskollegin habe ihr von dem Service erzählt, sagt Hella. "Das ist erste Sahne - wenn es dieses Angebot nicht gäbe, wären wir gar nicht zur Party gegangen." Siegburg steht erst zum zweiten Mal auf dem Fahrplan.

"Vor drei Jahren haben wir mit 15 Haltestellen in Lohmar angefangen", erzählt Grun. Vergangenes Jahr hat die KG erstmals die Kreisstadt angefahren. "Und das war ein voller Erfolg." In diesem Jahr gab es gleich vier Routen: eine kleine und eine große durch Lohmar sowie je eine nach Siegburg und Neunkirchen-Seelscheid. Insgesamt hat der Bus 40 Stopps gemacht. "Noch mehr können wir mit einem Bus nicht gewährleisten", sagt Grun. Das Ganze soll sich jetzt etablieren, so dass die Menschen wissen, "wann wir sie wo abholen."

Da nur ein Fahrzeug im Einsatz ist, kommen die Gäste zu unterschiedlichen Zeiten auf der Fete an. So startet der Bus etwa um 20.45 Uhr seine Fahrt nach Siegburg.

Erst eine Stunde später holt er die Gäste in Donrath, Wahlscheid, Honrath und Scheiderhöhe ab. Diese treten dafür entsprechend später die Rückfahrt an. "Das ist so berechnet, dass jeder mindestens vier Stunden auf der Party feiern kann", sagt Grun.

Und wer dann immer noch nicht genug hat, der kann sich von jemandem mitnehmen lassen oder ein Taxi nehmen. Die Wahl zu haben, das ist es, was die Gäste der Fidelen Birker so schätzen. Kathi und Andrea, beide 20 Jahre alt, haben sich von vornherein entschieden, den Service zu nutzen. "Sonst sind wir immer nur zurück mit dem Bus gefahren", sagt Kathi. Sie steigen am Schulzentrum in Lohmar ein - gemeinsam mit einer ganzen Horde Hasen, Krankenschwestern, Cowboys und Clowns.

"Diesmal haben wir das Angebot mehr publik gemacht, damit sich die Leute auch ganz sicher sein können, dass der Bus wirklich fährt", sagt Grun. Zudem hat sich der Service herumgesprochen, das bringt mehr Zuspruch. Während im vergangenen Jahr etwa 120 Gäste mit dem Bus kamen, sind es dieses Mal bereits rund 140.

"Wieder sind mehr Leute mit dem Bus zurück- als hingefahren." Im vergangenen Jahr waren alle Sitzplätze belegt, und auch die Stehplätze waren rar. Ähnlich verhielt es sich dieses Mal. Nachts fahren im Gegensatz zur Hinfahrt stets zwei Sicherheitskräfte mit. Keinen einzigen Zwischenfall gab es während der Touren.

Jedes Jahr engagiert die KG zehn Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes aus Düren. Die sorgten dafür, dass die rund 600 knatschverdötschten Jecken in Ruhe und ausgiebig feiern konnten. Bis vier Uhr hat den Gästen ein DJ-Team mit dem "totalen Musik-Mix von jeck bis black" tüchtig eingeheizt. "Im Gegensatz zu unseren beiden Sitzungen müssen wir hier keine Künstler engagieren", sagt Grun. Hinzu komme, dass Helfer aus den Reihen für die Bewirtung im Bürgerzentrum sorgen. Daher sei die Fete die umsatzstärkste Veranstaltung der KG. "Deshalb können wir es uns auch leisten, diesen Bus-Service anzubieten."