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Jecke feiern auch ohne Prinzen rauschende Prunksitzung

Jecke feiern auch ohne Prinzen rauschende Prunksitzung

Der Lohmarer KaZi lädt zum Auftakt der neuen Session in die Jabachhalle

Lohmar. Der Lohmarer Karnevalisten-Zirkel, besser als KaZi bekannt, muss in dieser Session erneut ohne Prinz auskommen. Doch wer dachte, beim KaZi sei deshalb schon zum Auftakt der fünften Jahreszeit Aschermittwochs- und Katerstimmung angesagt, wurde bei der traditionellen Prunksitzung in der Jabachhalle eines Besseren belehrt.

Mit einem sehens- und hörenswerten Programm der Extraklasse und begeisterten 500 Jecken ging es auch ohne Proklamation mit Volldampf in die neue Session. Mit der Suche nach Majestäten tat sich der KaZi in den vergangenen Jahren schon öfters schwer.

"Seit 1962 und 1970 ist es die dritte Session, in der es im Zentralort überhaupt keinen Karnevalsprinzen gibt", sagte Johannes Fingerhuth, der im Zirkel und im KaZi-Funkencorps "Rut-Wiess" für alle Fragen der Organisation zuständig ist. In dieser Session feiert die KG ein jeckes Jubiläum: Ihr 55-jähriges Bestehen.

Trotzdem ließen sich die KaZi-Jecken von der vergeblichen Tollitäten-Suche nicht die Laune verderben. Gleich reihenweise hatten Spitzenkräfte ihr Kommen in die Jabachhalle zugesagt. Neben den "Original Eschweilern" und "de Räuber" machte auch "Et Rumpelstilzje" einen Abstecher nach Lohmar.

Als Knaller im Programm erwies sich zudem "ne bergische Jung" alias Willibert Pauels. Der Spaßvogel mit der Pappnase im Gesicht sorgte für Lachsalven in Serie. Etwa als sich der Redner einen Kleiderbügel auf den Kopf hielt und einen Hirsch in den Bergen mimte, der aus einem See trank und dabei immer wieder mit stolzgeschwellter Brust röhrte: "Ich bin der König der Tiere." Ein Grizzly-Bär, der plötzlich hinter dem Hirsch stand, war mit der Behauptung gar nicht einverstanden. Darauf der Hirsch ganz kleinlaut: "Man sagt viel, wenn man getrunken hat."

Büttenredner, Musikgruppen und Tanzmariechen hatte der Zirkel aufgefahren und wenigstens doch noch einen blaublütigen Narren unter das feiernde Volk im Saal gemischt. Günther Klein war, so erinnert sich Organisator Fingerhuth, "vor genau 50 Jahren Prinz des KaZi".