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Knatschverdötscht in die heiße Phase

Knatschverdötscht in die heiße Phase

Tausende jecke Wiever rocken in kreativen Kostümen die Säle im Kreis. Männer müssen draußen bleiben

Rhein-Sieg-Kreis. Es war ihr großer Tag und den genossen die Möhnen im Rhein-Sieg-Kreis am Donnerstag in vollen Zügen. Ausgelassen starteten sie in die heiße Phase des Karnevals. Tausende raderdolle Wiever schwoften bei zahlreichen Sitzungen, während für das vermeintlich starke Geschlecht galt: Draußen bleiben!

Sankt Augustin. Karten abreißen, Bons verkaufen, Musik auflegen oder die Damen der Schöpfung amüsieren - allesamt Auflagen, die Männern zumindest kurzzeitig Zutritt zur Weiberfastnachtssitzung des TV Hangelar gewährten.

Ansonsten galt auch im Hangelarer Haus der Nachbarschaft wie allerorten generelles Männerverbot. Wer dagegen verstieß, büßte große Teile seiner Krawatte ein, wie die Trophäensammlung einer Großwildjägerin erahnen ließ. "Wir haben schon auf Euch gewartet", begrüßte Sitzungspräsidentin Gerda Oellers die mehr als 300 jecken Fraulück.

Und umgekehrt, verhieß ein Blick in die erwartungsvollen Gesichter: Engel und Teufel, Marienkäfer und Bienen, Matrose und Pirat hakten sich ein, schunkelten, sangen und tanzten. Mit den Poppelsdorfer Schloss-Madämchen und Schloss-Junkern war das Eis sofort gebrochen, so dass die folgenden Akteure - darunter viele jecke Turner - leichtes Spiel hatten.

Hennef. Das Küken unter den Geistinger Schmetterlingen hatte am Donnerstag das Sagen, zumindest auf der Bühne: Die 22-jährige Katharina Kristges sprach für ihren Clownmädchen-Elferrat und machte als Sitzungspräsidentenanwärterin eine gute Figur. Die machten auch die 448 fantasievoll gewandeten Möhnen, die mit der Geistinger Damen-KG in der Aula der Hauptschule Wehrstraße Wieverfastelovend feierten.

Von der Venus waren Hanne Stangler, vor drei Jahren Hennefs Prinzessin, und ihre Freundinnen angereist, in überaus kreativen Kostümen Marke Eigenbau. Der Karneval war diesen Außerirdischen aber ebenso wenig fremd wie all den anderen, die sich mit der Kölsch Fraktion, Tino vom Taxi oder der 1. Geistinger Garde vortrefflich amüsierten und bis in den Abend hinein ausgelassen feierten.

Siegburg. Auf ihren Plätzen hielt es die raderdollen Möhnen, die der Einladung der Damen-KG "Sonnenschein" ins Siegburger Schützenhaus gefolgt waren, nicht lange. Sie tanzten, schunkelten und sangen kräftig mit, sobald närrische Musiker wie Kläävbotze, Veedelsjunge oder Krageknöpp ihnen von der Bühne aus einheizten.

Gleiches galt für Sitzungspräsidentin Claudia Hess und ihre Elferrätinnen, die überdies beste Aussicht auf ein farbenfrohes Närrinnenmeer mit veritablem Wellengang genossen. Dass weniger kostümtechnisch manchmal mehr ist, bewies der lebendige Christbaum, der sich unter die 220 jecken Fraulück gemischt hatte: Grüne Bluse, grüner Rock, grüne Haare, dazu eine güldene Lametta-Girlande und eine Kugel-Kette - fertig ist der Weihnachtsbaum.