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Narren freuen sich auf eine "super jeile Zick"

Narren freuen sich auf eine "super jeile Zick"

An Rhein und Sieg feierten die Jecken ausgelassen den Start in die fünfte Jahreszeit - Die ersten Narrenherrscher sind proklamiert - Siegburg und Troisdorf begrüßten den Fastelovend unter freiem Himmel

Rhein-Sieg-Kreis. Riesenstimmung herrschte zum Sessionsauftakt in den närrischen Hochburgen an Sieg und Rhein. Mit Festen und Feiern, unter freiem Himmel und im Saal begrüßten die Jecken die fünfte Jahreszeit.

  • Sankt Augustin. (voa) Zum Sessionaauftakt ging''s auch in Sankt Augustin hoch her. Hunderte Jecke um Bürgermeister Klaus Schumacher wollten im Schulzentrum Niederpleis bei der Proklamation der neuen närrischen Majestäten dabei sein.

Und sie wurden nicht enttäuscht: Günter I. (Philipp) und ihre Lieblichkeit Augustina Gaby I. legten einen gelungenen Einmarsch durch das Narrenspalier hin. Karl-Heinz Meys, Präsident der Augustiner Prinzengarde, musste bei der Kappelle die eine oder andere Zugabe einfordern, ehe die Tollitäten die Bühne erreicht hatten: Günter I. und seine Gaby I. hatten beim Verteilen von Bützje und Strüssje auch den letzten Winkel der Halle bedacht.

Wenn Günter I. nicht Karneval feiert, arbeitet der 41-jährige als Bauunternehmer und verbringt seine Freizeit auf dem Motorrad oder im Cabrio. Mit ihrem Mann teilt die kaufmännische Angestellte Gaby I. (41) die Liebe zum Tanzen, zur Prinzengarde Sankt Augustin, der beide seit Frühjahr angehören, sowie zu ihren drei Kindern Laura, Nina und Lisa. Letztere war in der vergangenen Session Kinderprinzessin in Meindorf und hat die Eltern mit dem jecken Bazillus infiziert.

  • Sankt Augustin. (wrm) "Anton aus Tirol" lebt. Auch in dieser Session scheint der Ohrwurm von DJ Ötzi wieder der Stimmungsmacher in sämtlichen Sälen zu werden. Bei der Prunksitzung der Ehrengarde Hangelar erklang das Lied gleich mehrfach. Den Anfang machten die Kölner Ratsbläser, die sich nach dem Auszug der Ehrengarde als "Eisbrecher" übten und gleich zu Beginn der Sitzung für Stimmung sorgten.

Auch die Karnevalsband "Los Rockos" spielte den Hit - rockig und fetzig. Sitzungspräsident Willi Brunert versprach zu Beginn "das Beste, was der kölsche Karneval zu bieten hat" - und hatte damit nicht zu viel versprochen. Neben den Ratsbläsern hatte die Garde unter anderem "Ne bergische Jung", die Gesangsgruppe Colör und die zwei Schlawiner engagiert.

  • Sankt Augustin. (wrm) Diesen Großeltern sollten die Meindorfer Jecken einen Orden verleihen: Der Oma von Sascha Alheit und dem Opa von Tamara Hauptmann ist es zu verdanken, dass Meindorf wieder ein Kinderprinzenpaar hat - schließlich hatten sie ihre Enkel auf die Idee gebracht, die Jugend in der neuen Session zu vertreten.

Als Sascha I. und Tamara I. werden der neun Jahre alte Niederpleiser und die neunjährige Meindorferin bis Aschermittwoch unzählige närrische Auftritte unter dem Motto "Die ganze Welt soll sich umarmen, damit niemand mehr Angst haben muss" absolvieren. Für seine Hobbies, Computerspiele und Star-Wars-Filme wird der Tennisspieler dann wohl kaum noch Zeit haben. Tamara wird künftig auf das eine oder andere Handballtraining verzichten müssen.

  • Niederkassel. (voa) Prinz Heinz II. (Neumann) hatte in der abgelaufenen Session für Furore in Ranzel gesorgt - und große jecke Fußstapfen hinterlassen. Trotzdem scheint Stephan I. (Vehreschild) auf Anhieb hineinzupassen. Der neue Prinz (42) legte am Samstag in der Aula des Kopernikus-Gymnasiums unter den Augen von Bürgermeister Walter Esser eine gelungene Proklamation hin.

So viel jeckes Talent kommt nicht von ungefähr: Bereits der Vater des Tischlermeisterssetzte als Prinz Aloys Maßstäbe. Auch Stephan I. ging bereits als Kind in seiner Heimatstadt Kleve in die Bütt, und seit 1991 versprüht der dreifache Familienvater närrischen Frohsinn in der KG "Rut-Wiess", seit 2000 als Präsident. Wie unheilbar das jecke Virus bereits die Familie Vehreschild infiziert hat, beweist Sohn Nikolai (12). Der ergänzt das prunkvolle Gefolge seines Vaters als Herold.

  • Siegburg. (otn) Das lange Warten hat ein Ende. Zahlreiche Narren versammelten sich auf dem Siegburger Markt und zählten die letzten Minuten bis zum Beginn der närrischen Zeit. Zum ersten Mal feierten die Siegburger ihren Karnevalsauftakt am 11. November. Das haben sie sich wohl bei den Troisdorfern jenseits der Agger abgeschaut, die das im vergangenen Jahr erstmals erfolgreich praktiziert hatten. Die Nachbarn der Kreisstädter hatten auch diesmal die Nase vorn. Bürgermeister Manfred Uedelhoven und Festkomitee-Chef Dieter Gattinger hatten den Troisdorfer Karneval schon am Samstag mit Fassanstich und etlichen Jecken in der Fußgängerzone gefeiert.

Günter Krengel, Präsident des Siegburger Karnevalskomitees, begrüßte Tanzgarden und Musikzüge der Stadt sowie die Karnevalsprominenz. Die scheidenden Regenten Prinz Peter IV. und Linda I., gaben ihre Insignien zurück an Bürgermeister Rolf Krieger. Der war mit seinen Stellvertretern Franz Huhn und Doris Römer als Dreigestirn auf die Bühne getreten, um die neue Session zu eröffnen. Seine ersten Worte an das närrische Volk richtete auch der neue Prinz. Die Husaren Grün-Weiß werden Uwe I. und Jutta I. (Pomplun) auf den närrischen Regententhron setzen und wünschen sich eine "super jeile Zick". Jens I. (Hildebrandt) und Pia I. (Schubert) aus Wolsdorf regieren in diesem Jahr als Kinderprinzenpaar.

Während am unteren Markt die Tanzgarden ihre neuen Tänze präsentierten und die Narren ihr Unwesen trieben, nutzten Andere den verkaufsoffenen Sonntag für einen ausgiebigen Einkaufsbummel. Zwischen 13 und 18 Uhr hatten die Geschäfte der Innenstadt ihre Türen geöffnet. Am oberen Markt lockten zudem die Buden des kleinen Martinsmarktes.