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Singende Köbese verwandeln Schützensaal in ein Tollhaus

Singende Köbese verwandeln Schützensaal in ein Tollhaus

Überraschungscoup der Germania bei der Prunksitzung der Siegburger Stadtsoldaten

Siegburg. Überraschungen sind vor allem im Karneval das Salz in der Suppe. Eine ganz besondere war "Strippenzieher" Wolfgang Schmitz, seines Zeichens Präsident des Siegburger Stadtsoldaten-Corps Rot-Weiß 1928 am Freitag geglückt.

Bei der Prunksitzung seiner Rot-Weißen im Siegburger Schützenhaus bejubelten die Narren einen Einmarsch, den sie so noch nicht gesehen hatten: Mit unter den Elferrat und den Musikzug hatten sich eine Schar munterer Köbese geschmuggelt, die zudem die Jecken noch mit einem eigens komponierten "Michel-Lied" schier zur Raserei brachten. Schmitz hatte den Siegburger Germania-Chor zu einem närrisches Gastspiel der Extraklasse überreden können.

Das Schwierigste an einer Überraschung ist bekanntlich, diese auch bis zuletzt geheim zu halten. Im Falle der herrlich beschwingten Germania-Einlage hatte sich Schmitz nicht in die Karten schauen lassen. "Selbst ich wusste davon nichts", gab sich Pressesprecher Hans-Josef Dresen bass erstaunt. "Das hat der Schmitz irgendwie während seines Urlaubs mit einem Germania-Mitglied eingefädelt."

Ob im Urlaub oder sonst wo: Der Saal im Schützhaus verwandelte sich mit dem Einzug der singenden Köbesse in ein Tollhaus. Viel umjubelter Höhepunkt war natürlich das Michel-Lied des Chores - eine Hommage auf das auf dem Michaelsberg verkaufte Abteibier: "Das Michel-Bier, es ist zu loben, aller Segen kommt von oben."

Nachdem somit bereits zu Beginn das närrische Blut so richtig in Wallung geraten war, ging es anschließend Schlag auf Schlag weiter. Schließlich eilt den Stadtsoldaten nicht von ungefähr der Ruf voraus, stets Garant für eine Prunksitzung vom Feinsten zu sein. Das Programm hielt denn auch mit das Edelste bereit, was der Kölner Karneval zu bieten hat. Das "Rumpelstilzje", alias Fritz Schöps, hatte als politischer Redner ebenso seinen Auftritt wie der Nachwuchsredner "Et halve Duett".

Einmal mehr als Stimmungskanonen bewährten sich dann Werbefachmann Bernd Stelter, die Putzfrau von Ründeroth, der "Mann für alle Fälle", auch bekannt unter seinem richtigen Namen Guido Cantz, sowie Edelbarde Wicky Junggeburth, Schöpfer des Kultsongs "Eimol Prinz ze sinn".