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Der mörderische Ritter schlägt Rosenmontag zu

Der mörderische Ritter schlägt Rosenmontag zu

In Sophia Reys neuestem Buch treibt der "Maskenmann" auf der Bornheimer Königstraße sein Unwesen

Bornheim-Sechtem. Prinzen, Dreigestirne, Gardetanz mit Funkemariechen und ein dreimal donnerndes Alaaf: All das gehört in der Vorgebirgsstadt Bornheim zur fünften Jahreszeit. Aber doch kein Mord.

Rund um die Kaiserhalle auf der "Kö" tobt das jecke Leben - und mitten in diesem Getümmel wird die junge Edith um Mitternacht auf der Königstraße von einem Mann im Ritterkostüm erdrosselt. Ein Fall für die Kommissare Wünschel, Steiner und Schulze, die bekannten Ermittler in den Vorgebirgskrimis von Sophia Rey. "Der Maskenmann oder Mord am Rosenmontag" heißt der neueste Fall der Sechtemer Autorin.

Kein Zweifel, die Erzählung setzt schon gleich zu Beginn auf den Wiedererkennungswert beliebter Bornheimer Schauplätze - nicht nur an Karneval. So arbeitet das spätere Opfer, das noch in Botzdorf bei seinen Eltern wohnt, als Serviererin einer florierenden Gaststätte mit Saal. Edith, proper, blond und blauäugig ist das, was man ein "lecker Mädsche" nennt, und vielleicht ist es gerade das, was ihr später zum Verhängnis wird. Ihr Freund Jörg Overst macht sich jedenfalls nicht umsonst Sorgen um ihre Sicherheit, während Edith ihrem Kostüm aus der Biedermeierzeit vor der Party den letzten Schliff verleiht.

Ganz andere Sorgen hat hingegen Dieter Wünschel, der unter der in zahlreichen Kinofilmen immer wieder gern zitierten Einsamkeit des Polizisten leidet, und sich per Annonce auf die Suche nach der geeigneten Lebenspartnerin begibt. Für ihn und seine Kollegen gibt es wie schon in den ersten vier Fällen - zum Beispiel "Kiffer, Klunker und Kaffeetanten" oder auch "Der Hackebeil-Mörder aus dem Vorgebirge" - rund um den Tatort einige Rätsel zu lösen. Die Tatsache, dass im Karneval Ausnahmezustand herrscht, macht die Ermittlungen nicht leichter und Wünschels Partnersuche nicht erfolgreicher.

Karneval - Zeit der Masken und Verkleidungen. So, wie die von Jörn, ein Ritterkostüm. Und das macht Ediths Freund erst einmal zum Verdächtigen Nummer eins. Natürlich sind die Dinge nicht immer, was sie auf den ersten Blick zu sein vorgeben. Und so lassen sich auch die Bornheimer Ermittler nicht einfach täuschen und bohren weiter. Bis der wahre Täter gefasst wird und die mörderischen Ereignisse vom Rosenmontag um Eifersucht und Rachlust aufgeklärt sind.

Von Frühjahr bis Herbst hat Rey an ihrem neuesten "Streich" gearbeitet. Zu den Recherchen gehörten auch zahlreiche Besuche auf der Bornheimer Wache am Peter-Fryns-Platz sowie im Bonner Polizeipräsidium. Die Entstehungsgeschiche des Vorgebirgskrimis soll im nächsten Jahr in der ZDF-Reihe "Das kleine Fernsehspiel" gezeigt werden. Reys nächste Projekte werden ein weiterer Kriminalroman namens "Zwei Leichen und eine Kugel" sowie zur Abwechslung eine Anekdotensammlung aus dem Vorgebirge sein. Währenddessen erfreut sich "Der Maskenmann" steigender Beliebtheit, was sich zur Freude von Sophia Rey auch in den entsprechenden Verkaufszahlen ausdrückt.

Liegt''s am bevorstehendem Sessionsbeginn? Ihr Stoff scheint den Geschmack der Leser getroffen zu haben. Und das nicht nur in Bornheim. "Der Maskenmann - oder Mord am Rosenmontag" ist im VMS-Verlag erschienen und kostet den geneigten Leser 7,60 Euro.