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Die Stadtsoldaten bauten in Rekordzeit

Die Stadtsoldaten bauten in Rekordzeit

Pfarrer Albrecht Tewes gab dem neuen Vereinshaus des Meckenheimer Corps seinen Segen - Mitglieder leisteten 20 000 Arbeitsstunden - Spendenaufkommen ließ zu wünschen übrig

Meckenheim. (rom) Wenn Stadtsoldaten stürmen, dann ist auch ein Zeughaus in Rekordzeit aufgebaut. Pünktlich zum 11. November um 11.11 Uhr erklangen die ersten Märsche des Stadtsoldaten-Corps 1868 Meckenheim in dem neuen Klinkerbau. Daran hat selbst der Präses Albrecht Tewes nicht geglaubt. "Das schaffen die nie." Das entspreche nicht seiner Erfahrung beim Bau. Er gab dem Heim höchstpersönlich seinen Segen. Auch bei einem der ältesten Brauchtumsvereine Deutschlands kommt der Bau eines neuen Zeughauses selten vor.

Und die Einweihung wird zur Chefsache: "Da haben viele Rädchen zusammengegriffen", lobte Kommandant Hans-Erich Jonen. Seit im Mai der Grundstein mit goldenem Hammer gelegt wurde, sei Wochenende für Wochenende für das große Heim geopfert worden. Insgesamt zählte er 20 000 Arbeitsstunden seiner Soldaten. "Wer da nicht mitgemacht hat, der hat einfach eine Chance versäumt, Kameradschaft kennen zu lernen." Unzählige Sand- und Mörtelsäcke wurden gekarrt und rund 20 000 Steine verbaut, bis das 400 Quadratmeter große Haus stand.

Wer nicht schleppte, der kochte für die 35 bis 40 Personen, die jeweils zusammen arbeiteten. Da liefen auch die Kosten nicht davon. Anders als bei vielen Regierungsbauten, haben die karnevalistischen Soldaten das Limit nicht überschritten. Jonen: "Wir sind nur geringfügig über die geplanten 550 000 Mark gekommen." Die Edelstahltheke ist ein Hingucker hinter der großen zweiflügeligen Eingangstür zum 120 Quadratmeter großen Gesellschaftsraum, groß genug für 105 Stühle mit angeschlossener Küche und begehbarem Kühlraum.

Im 100 Quadratmeter großen Probenraum trainiert die Damengruppe auf dem Schwingboden bereits. Im Keller ist auf 250 Quadratmetern Lagerfläche genügend Platz für die Böller- und Gulaschkanone, die Uniformen, Instrumente und ein Büro mit Besprechungsraum. Jonen: "Der ist noch nicht fertig." Das liegt nicht daran, dass nicht alle Bausteine verkauft worden sind. Jonen bedauert, dass der Spendenstand mit 25 000 Mark unter den Erwartungen geblieben sei. Da kam es gut, dass die Bürgermeisterin Yvonne Kempen, der Sängerkreis, die Malteser, die Stadt-Garde, die Prinzengarde, Otto und Edith Wirges und viele Leute mehr mit gefüllten Umschlägen kamen. Wer noch spenden möchte, der kann auf Konto 3 000 bei der Raiffeisenbank Rheinbach/Voreifel einzahlen.