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Raketen im Ratssaal für "Fastelovend for one"

Raketen im Ratssaal für "Fastelovend for one"

Die zehn Möhnen-Gesellschaften der Kreisstadt entzünden im Rathaus ein Feuerwerk der guten Stimmung - Schotte Hans-Ulrich Tappe begrüßt die Schönheiten des Abendlandes

Bad Neueanhr-Ahrweiler. (rr) Der neue Stadtchef schmeichelte den Möhnen beim großen Wieverdonnerstag-Fastelovend im Ratssaal, was das Zeug hielt. Die "holde Weiblichkeit, die Schönheiten des Abendlandes" nannte Hans-Ulrich Tappe die "allerliebsten Möhnen".

Wollte er - wie Vize Guido Orthen und die Beigeordneten Heinz Lindlahr und Helmut Gies im Schottenlook gewandet - damit hinterlistig eiserne Sparsamkeit verdecken? Weit gefehlt: Zum guten Umrechnungskurs von 1:1 gab es 111 Euro aus der Stadtkasse für jeden Möhne-Trupp.

"Was ist unter dem Rock" interessierte die jecken Wiever, und Tappe gab grünes Licht für "Jugend forscht". "Der hat wohl einen Schalk im Nacken, der kleine Prinz", meinte frech die Ahrweiler Obermöhn Inge Meirich. Ihr Geschenk: kleine Moorhexen, die über Nacht alles sauber machen.

Nichts als leere Flaschen brachte die Hemmessener Obermöhn Hildegard Schrammer mit ins Rathaus, selbst "süße Bissen" hatte die Möhnen mit schwarzen Hüten vorher selbst genossen, erzählte sie. "Und eh sich die Obermöhn versah, waren die 111 Euro nicht mehr da", reagiert der Stadtchef verschnupft und bekam ein Körbchen mit guten Gaben.

Eine Oma im Schönheitssalon mit dem Refrain "Ich finde mich schön" spielte die Ehlinger Obermöhn Marion Morassi zum Ergötzen aller. Und übergab den speziellen Orden "Tappes des Jahres".

Die Heimersheimer Möhnen in Frack und Gehrock mit Marlies Rohner an der Spitze sangen schwungvoll den Hit des Närrinnenspektakels: Viva Colonia. Da simmer dabei. Und Musikus Johannes Schmitz spielte dazu.

Tappe präsentierte die besten zehn Ausreden von Parksündern: "Ich brachte gerade im Krankenhaus meinen Sohn zur Welt. Ich kam nicht aus dem Kreißsaal, um die Parkscheibe zu drehen" oder der Waschmaschinen-Verkäufer, der seinen Service als Verspätungsgrund hervorhob: Bei netten Kundinnen lasse ich schon mal das volle Programm durchlaufen.

Mit Raketen und knatschverdötscht feierten alle im Saal den "Fastelovend for one" mit Gisela Linden und Trudchen Witsch von den Heppinger Käslöffel sowie der "Schnapsleiche" Peter Steinborn. Die supergeile Schau hatte Obermöhn Heidi Steinfartz im Gepäck. Die Bachemer Möhne mit Sizungspräsidentin Sylvia Schmitz stellten Tappe einen Freibrief aus: An Wieverdonnerstag darf der Bürgermeister zoll-und mautfrei in Bachem verkehren.

Die Post ging ab bei dem "alten Ehepaar" oder den "Flower-Oldie-Girls". Funken sprühten bei den Gimmiger Backeslämpchen mit einer flotten A-Jugend um Obermöhn Petra Schneider. Sie ernannte Orthen zum "Hooligan", der nur einen Tag im Jahr arbeitet, und das am Wieverdonnerstag.

Obermöhn Regina Harz wünschte sich für Ramersbach eine "Mehrzweckhalle". Das versprach der Stadtchef nicht, lud aber die Möhnen zu einem Sektempfang in ein kleines Sommerzelt. "Jo, da simmer dabei".

Die Walporzheimer Wiever mit Obermöhn Rosa Barrenstein schwangen ihre Hüften zum Glenn-Miller-Sound und übergaben eine Amtskette aus Zucker. Die Kirchdauner mit Obermöhn Ilse Alfter brachten ein flottes Ständchen und ermahnten Tappe, seine Kuschelecke nicht zu vernachlässigen, zum Ausruhen nach dem Stress. Wieder mal brachten die Möhnen Spaß und Stimmung ins Rathaus.