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Die Wiever haben das Zepter in der Hand

Die Wiever haben das Zepter in der Hand

In Endenich feiern die Damen in höfischen Kleidern und Trachten - 120 Gäste genießen buntes Programm in Kessenich - In Dransdorf darf auch Männervolk mitlachen - Jecken in Tannenbusch werden mit Chaoschor und Western-Tanz unterhalten

An Weiberfastnacht hat die Männerwelt wenig zu kamellen: Die Wiever übernehmen die Sitzungssäle. Doch längst nicht überall heißt es: Männer müssen draußen bleiben.

Endenich. Zu "Rock me Amadeus" von Falko füllte sich die Bühne des Springmaus-Theaters: Nicht nur Röcke, sondern alle Arten spätbarocker höfischer Kleider und Trachten verwandelten die Sitzung des Damenkomitees Lustige Bucheckern in einen farbenfrohen kurfürstlichen Ball, die ehemalige Bonna Marion Leyer mittendrin.

Überraschend kam Kabarettist Andreas Etienne mit einer Rose dazu, um seinem "Bönnche" zum 10-Jährigen zu gratulieren: Marion und er hatten 1999 als Prinzenpaar das närrische Volk regiert. "Wir haben uns janz jot jehalten", stellte er fest.

Dann kündigte er an, dass er als Kurfürst beim Rosenmontagszug mitgehen wird. "Das wird ein Auftritt, von dem man sprechen wird." Die gut 300 Wiever erlebten ein kreatives Programm Marke Eigenbau: Die Bucheckern präsentierten sich mit viel Pepp.

Neben lustigen Zwiegesprächen wurden natürlich Prinz und Bonna begrüßt und zum Abschluss boten 30 Aktive in wiederum prachtvollen Kostümen eine eigene Interpretation des Musicals "König der Löwen".

Kessenich. Im Margarete-Grundmann-Haus wurden die Reihen der jecken Seniorinnen von dem einen oder anderen Mann unterbrochen. "Wir sind da nicht so", meinte Regina Waßerka, Mitarbeiterin in der Seniorenbegegnungsstätte.

Rund 120 gut gelaunte Gäste bevölkerten den bunt geschmückten Saal und sahen ein ebenso buntes Programm. Von außerhalb sorgten die Kinder- und Jugendtanzgarde der KG Sternschnuppen, die Drei Tenöre und das Kinderkadettencorps der Godesberger Stadtsoldaten für Stimmung.

Hauseigene Kräfte komplettierten das Programm. Als "Freesdorfer Buur" präsentierte Pflegedienstleiter Alfred Giersberg eine Büttenrede.

Anna-Maria Mayntz und Barbara Drewek legten sich rücklings auf einen Tisch, deckten Augen und Nase mit einem Hut ab, malten sich Augen auf das Kinn und sangen so über Kopf einen "Hütchen-Song". Daneben gab es eine "Schule für Ehefrauen", eine Supertalentshow, eine Playback-Musikshow und mehr.

Dransdorf. Auch in der Lambertus-Stube war Mannsvolk anwesend. "Bis vor zwei Jahren war das eine reine Weibersause", erinnerte sich Doris Merzbach vom Damenkomitee "Laach Duwe" der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft.

"Im letzten Jahr schlichen sich die ersten Männer ein." Immerhin seien sie freiwillig hier. Spätestens nach den Drei Tenören, die auch hier sangen, waren die Wiever außer Rand und Band.

Sie bekamen auch das Zwiegespräch der "Zwei Huusmeister vom Bundesdaach" sowie die Auftritte der KG-eigenen Tanzgruppen und Tollitäten mit. Marga Schmitz sang als Trude Herr, die Damen boten eine Playback-Show und nach weiteren unterhaltsamen Programmpunkten löste sich die Sause in einen ausgelassenen Tanzabend auf.

Tannenbusch. Endlich bekommt Tänni eine kleine Freundin an die Hand: Auf der ersten Wiever-Sause der Damen der Tannebüscher Jecke im Schützenhof wurde das "Rahmkamellche" als weibliches Gegenstück zum männlichen Maskottchen vorgestellt.

Die Damen organisierten einen eher gemütlichen Weiberfastnachts-Nachmittag. "Es soll familiär und schön sein", so Gerda Weide von den Tannebüscher Jecke. Natürlich kehrten die eigenen Kräfte ein: Der Chaoschor sang und die verschiedenen Tanzgarden der Karnevals- und Bürgervereinigung sorgten bei den knapp 30 Anwesenden für Stimmung.

Die "Staatse Mädche" tanzten im Western-Stil und Heinz-Peter Schmitz und Heinz Eggert animierten die Wiever als Petra und Henriette zum Singen und Schunkeln. Ab 18 Uhr durften auch die Männer rein.