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Heimspiel im Haus des Karnevals

Heimspiel im Haus des Karnevals

Wo Bonna Victoria I. und ihr Prinz Rainer I. in diesen Tagen auch hinkommen, sie sind immer gern gesehene Gäste.

Bonn. (bkn/mäv/kpo) Wo Bonna Victoria I. und ihr Prinz Rainer I. in diesen Tagen auch hinkommen, sie sind immer gern gesehene Gäste. Ein echtes Heimspiel hatte die Bonna jetzt im Haus des Karnevals: Ihr Verein, die KG Sternschnuppen, verzichtet in diesem Jahr auf eine Sitzung und lud stattdessen zum Empfang für die Bonna ein. Präsident der Sternschnuppen ist Klaus Caspari, der Großvater von Victoria I.

Die Bonna ist Diplom-Betriebswirtin und "meine Nachfolgerin des Präsidialamtes unseres Vereins", verkündet Klaus Caspari nicht ohne Stolz. Die Karnevalsgesellschaft der Sternschnuppen besteht bereits seit 122 Jahren und ist Bonns älteste Karnevalsgesellschaft. Bei Live-Musik von Willi Bellinghausen wurde gefeiert. Viele gekrönte Häupter mischten sich an dem Abend unter die Gäste und es gab einen regen Austausch über karnevalistische "Staatsangelegenheiten".

Seit zwei Wochen laufen im Pfarrsaal von Sankt Sebastian in Poppelsdorf die Vorbereitungen. Anders als die Karnevalisten der Kolpingsfamilien Bonn-Zentral und Endenich, die in öffentlichen Sälen feierten, können sich die Poppelsdorfer im eigenen Haus mit den Vorbereitungen Zeit lassen.

Die beiden Sitzungen der Närrischen Gesellen der Poppelsdorfer Kolpingsfamilie stehen anlässlich ihres runden Geburtstages unter dem Motto "80 Johr jomme in de Bütt, dreimol Alaaf, ejal watt noch kütt". Dafür haben sie sich erstmals neue Westen machen lassen: nicht mehr in Schwarzweiß, sondern in den Kolpingsfarben Schwarz und Orange. Das Programm kommt wie immer aus den eigenen Reihen, der neue Schultheiß Karl-Heinz Kron kündigte einige Überraschungen an.

Erstmals beginnen die Sitzungen an diesem Freitag und Samstag nicht um 20.11 Uhr, sondern um 19.30 Uhr, Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Für den Samstagstermin gibt es noch Karten. Die Närrischen Gesellen entstanden laut Kron 1932 aus der Not heraus: Die Nationalsozialisten verboten kirchliche Veranstaltungen, also gründete ein Teil der Kolpingsfamilie Poppelsdorf eine Karnevalsgruppe.

Nach dem Krieg gab es von 1948 bis 1954 Sitzungen. "Der Eintritt kostete damals eine Mark und ein Brikett, damit geheizt werden konnte", berichtete Krons Vorgänger Johannes Langel. Seit 1964 halten die Närrischen Gesellen jedes Jahr ihre Sitzungen ab, erst im Viandenseck, später im Pfarrsaal. Wegen großer Nachfrage gab es zwischenzeitlich sogar drei Sitzungen. Jetzt sind es zwei. "Sonst würde sich der Aufwand nicht lohnen", so Kron.

Es heißt wieder dicke Strümpfe anzuziehen: Das Prinzenpaar ist am Donnerstag ab 14 Uhr beim Prinzenshopping auf dem Paulusplatz in Tannenbusch unterwegs. Nach dem Rundgang durch die Geschäfte treten im Zelt neben der Sparkasse Tannenbuscher Vereine auf. Der Eintritt ist frei.