Kamelle, Kamelle

Am Zochrand aufgelesen

Küken Paul fühlt sich im Kinderwagen sichtlich wohl. Neun Monate ist er alt, hat seine Hühnereltern Tanja und Markus Klassen aus Buschdorf natürlich mitgebracht. Nach dem Zug geht''s wieder in den Stall.

Auf die Polizei kann sich Thorsten Bachmann verlassen. Zwei Autos hatten den Platz für die Kommentatorenstelle zugeparkt. Schnell sind die Halter gefunden, die bereitwillig Platz machen. Vater Horst, Festausschusspräsident, zieht derweil erste Bilanz: "Eine schöne Session. Sie ist finanziell und organisatorisch aber verbesserungswürdig."

Mini-Hamburger aus Weingummi bei den blauen Affen der Rudergesellschaft sind der Hit beim Wurfmaterial. "Schon wieder Tempos" hört man häufiger, so viel Schnupfen kann keiner haben.

Einen Überfall machten die Hexen auf Kristina (16). Sie muss auf die Hexenpritsche, kriegt die Beine gefesselt. Das dauert, bis das Klebeband durchschnitten ist.

Lupen könnten die Musiker der holländischen Musikgruppe "de Glazen Stad" gut gebrauchen. Winzig sind die Noten auf den kleinen Zetteln. Aber nach so vielen Zügen können die fast alles auswendig.

Lange Unterhosen sind im Schneegestöber kein Fehler. Anschließend in der Kneipe schon. Auf den Toiletten verschwinden die Liebestöter schnell in so manchem Rucksack.

Es grünt so grün: Dietmar Dahmen aus Endenich geizt nicht mit dem, was uns der Frühling verspricht: Nest auf dem Kopf, Blumen und Schmetterlinge am Gewand.

Kleinere Vorfälle ereignen sich nach Angaben der Polizei während des Zuges. Die Beamten schleppen fünf Fahrzeuge ab, sprechen einige Platzverweise wegen Rempeleien aus und zeigen einen Taxifahrer an, weil er in einen gesperrten Bereich fahren will.

Auf dem Münsterplatz ist die Hölle los. Auch wenn Stadtdechant Wilfried Schumacher eher die himmlischen Heerscharen beschwört. Und sein Co-Moderator Ludger Gerhards allenfalls die Besatzung des blauen Cabrio-Busses im Rücken hat. . . Da geht die Post ab.

Mann, ist der Polizeihut fesch, den Joshua (5) seiner "Omi" Helga Berger für einen Moment aufsetzt. Der Hut gehört eigentlich seinem Papa. Am Montag kommt der "wandernde Hut" aus dem Sauerland beim Rosenmontagszug zum Einsatz.

Einmal am Rhein, und keinesfalls alleine sein. Da küßt der Clown gleich die Marie. Und der Vampir kann die Augen vom kleinen Bienchen nicht lassen. Auch wenn er das Blut hier allenfalls Second Hand bekommt.

Lang ist der Weg von Helvetia. Dennoch waren die Kapellen aus dem allemanisch geprägten Basel die Gassenhauer im Zoch. Fern von Brasilien, aber genauso schmissig wie die Südamerikaner. Wer hätte das gedacht?!

Liebevoll haben die Fidele Walzbröde ihre "Tribühne" gebaut - als Anspielung auf jene Bühne einiger Wirte, die auf dem Markt diesmal nicht aufgestellt werden durfte.

Ein Wagnis geht so mancher ein, um Kamelle zu fangen. Jungs klettern auf Bushäuschen, ein besonders Mutiger gar auf einen Baum.