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Sorge um Rosenmontagszug: Bonner Funktionäre kritisieren Erlass aus Köln

Sorge um Rosenmontagszug: Bonner Funktionäre kritisieren Erlass aus Köln

TÜV soll für mehr Sicherheit beim Umzug sorgen - Rückgang der Beteiligung befürchtet

Bonn. (bot) Der Bonner Festausschusspräsident Horst Bachmann macht sich Sorgen um den nächsten Rosenmontagszug. Anlass sind neue Regelungen für Traktoren und Anhänger, die die Bezirksregierung Köln am Freitagnachmittag vorstellte.

Alle Fahrzeuge, die keine Zulassung oder Betriebserlaubnis besitzen, müssen künftig einmal im Jahr vom TÜV begutachtet werden. Regierungspräsident Jürgen Roters will außerdem überprüfen, ob ein Trecker auch den jeweiligen Anhänger im Zug ziehen darf.

Hintergrund ist der Tod eines Wagenengels beim vergangenen Rosenmontagszug in Köln. Nun soll für Zugteilnehmer und Zuschauer mehr Sicherheit geschaffen werden, "mir geht es nicht um mehr Bürokratie", so Roters.

Die neuen Regelungen werden in einem Merkblatt vorgestellt. "Unfälle bei Großveranstaltungen sind bedauerlich, aber nicht zu hundert Prozent zu vermeiden", sagte Bachmann am Freitag auf Anfrage.

Da in Köln alle Fahrzeuge beim Festkomitee stehen würden, sei die Kontrolle dort möglich. Aber nicht in Bonn: "Hier werden die meisten Wagen und Traktoren von Landwirten geliehen. Es ist nicht machbar, dass die vorher alle zum TÜV fahren."

Zugmaschine und Anhänger werden erst am Rosenmontag bei der Aufstellung zusammengestellt. Höchstens da könne der TÜV dann kommen.

Bachmann und Zugleiter Norbert Kolzem fürchten nun, dass viele Landwirte und Gesellschaften abspringen werden, weil ihnen Aufwand und Risiko zu hoch sind. Bachmann: "Wir Deutschen neigen dazu, alles zu regeln. Das Endergebnis ist, dass sich dann nichts mehr bewegt - nicht in der Wirtschaft und auch nicht im Rosenmontagszug."