Von Marsch bis Rataplan: Stadtsoldaten singen im Chor
Bonner Corps hat eine neue Gesangsgruppe - Altes Liedgut und Eigenproduktionen
Bonn. (vos) Kein Tippfehler: Das Bonner Stadtsoldaten-Corps hat jetzt einen Chor. Bei einem ersten Auftritt im Restaurant Waldau hat der "Chor der Infanterie" sein Programm vorgestellt. Vom "Marsch der Infanterie" bis hin zu "Rataplan" reicht das Repertoire der zehn Sänger um Keyboarder Willy Bellinghausen.
Neu ist die Idee der "singenden Stadtsoldaten" allerdings nicht. "Stadtsoldaten haben schon immer gesungen, das war früher Teil des Corpslebens", sagt Anja Pohl, Bonna der Session 2000/2001. "Ähnlich wie bei Studentenverbindungen gab es sogar eigene Liederbücher." Mit der Zeit sei diese Tradition jedoch eingeschlafen - bis sich vor rund zwei Jahren einige Musikbegeisterte des Corps zusammengetan hätten, um gemeinsam zu singen.
"Zuerst haben sie immer in irgendwelchen Nebenzimmern geprobt, einfach aus Spaß an der Freude", sagt Pohl. "Doch jetzt haben wir sie einfach auf die Bühne geholt." Und da stehen sie, zehn gestandene Männer, und singen vom Lebensgefühl, ein Stadtsoldat zu sein. Ihr Programm setzt sich zusammen aus alten Corpsliedern, Coverversionen und Eigenproduktionen.
So eine Eigenproduktion ist beispielsweise auch das "Stadtsoldate-Kadetteleed". Das neue Lied des Kadettencorps wurde vergangene Woche uraufgeführt: "Ich bin Kadett bei de Bönnsche Stadtsoldate, ich trach ein Uniform in Blau und Wieß und Ruud. . ." Weitere Lieder sollen laut Pohl folgen, in Planung sind beispielsweise Märsche für die anderen Abteilungen.
Der nächste geplante Auftritt des "Chors der Infanterie" lässt allerdings noch auf sich warten: Nächster Termin ist beim Stadtsoldaten-Karnevalsfestival am 22. Februar beim Open Air auf dem Münsterplatz.
