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Weiße Mäuse im Bonner Haus der Geschichte

Weiße Mäuse im Bonner Haus der Geschichte

Jecke zeigen Schätze aus fünf mal elf Jahren

Bonn. 1960: Der klassische Musiktempel Beethovenhalle ist gerade eröffnet, da haben ihn auch schon die Jecken erobert und feiern darin eine erste Karnevalssitzung.

Jetzt zeigte die KG Wiesse Müüs wieder einmal, dass sie ein Bahnbrecher für den bönnschen Fastelovend ist. Diesmal hat die Frackgesellschaft, die närrische fünf mal elf Jahre alt ist, das Haus der Geschichte eingenommen und zeigt dort bis Aschermittwoch eine Ausstellung mit Schätzen aus der Vereinsgeschichte.

"Ich will nicht sagen, dass wir nun das Museum umfunktionieren werden", sagte KG-Vorsitzender Horst Arnold den 120 Vernissage-Gästen. Einem Prunkwagen oder einem Auftritt des bekannten Mäuseballetts werden demnach die Museumstüren verschlossen bleiben. Doch anderes hat es nach Absprache mit Hans Walter Hütter, Vertreter des Präsidenten der Stiftung Haus der Geschichte, doch in die Vitrinen geschafft.

Zum Beispiel der erste Motorradhelm der Ehreneskorte der Bonner Verkehrspolizei, den das frühere Mitglied Ecki Langkabel getragen hatte. Eben diese Eskortenfahrer mit ihren weißen Uniformen sind der Ursprung der 1951 gegründeten Gesellschaft. Sie sind aber auch untrennbar mit Bonn als damalige Hauptstadt verbunden, da sie Staatsgäste begleitet haben - und es bis heute tun. "Die Verbindung zwischen hoher Politik und traditionsreichem Winterbrauchtum ist der Anlass für diese Ausstellung", sagte Hütter.

Zu sehen sind unter anderem die erste Elferratsmütze von Theo Fendel, der neueste Sessionsorden und die Ornate von Prinz Rico I. und Bonna Ina I. - zurzeit noch im Amt. Aufgerollt wird auch noch einmal der Müüs-Skandal zum Thema Entwicklungshilfe von 1964, als ein Mottowagen der KG vom Rosenmontagszug ausgeschlossen wurde. Ein Jahr später nahmen die Jecken das noch einmal unter dem Motto "Bonner Theater" auf die Schippe: Der zugehörige Orden ist auch zu sehen.

Die Ausstellung ist bis Mittwoch, 21. Februar 2007, im Informationszentrum des Hauses der Geschichte, Willy-Brandt-Allee 14, zu sehen.