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In Uckendorf und Ranzel regnet es Kamelle

In Uckendorf und Ranzel regnet es Kamelle

Die letzten Veedelszüge in Niederkassel locken an Veilchendienstag nochmals tausende Jecke an die Zugstrecken

Niederkassel. Es war einfach "ne superjeile Zig" - in der Bewertung der zurückliegenden Tage dürften sich viele Ranzeler und Uckendorfer Narren einig sein. Den krönenden Abschluss der fünften Jahreszeit gab es dann am Dienstag zu feiern: Traditionell setzten sich am Veilchendienstag in den beiden Niederkasseler Ortsteilen mit die letzten beiden Züge im Rechtsrheinischen in Bewegung. Dabei ging es nach Motto zu: klein aber fein.

Auch nach einer langen Session war der Ranzeler Prinz samt seinem Gefolge immer noch raderdoll und knatschverdötsch: Auf ihrem prächtig dekorierten Prinzenwagen genossen Prinz Jürgen I. (Rommerskirchen), Adjutant Dieter (Schumacher), Fahrer Albert (Jüster) und Herold Stefan (Rommerskirchen) das närrische Treiben in vollen Zügen. Knapp 400 Aktive hatten gemeldet verteilt auf 21 Gruppen.

Und in einer ging es bunter zu, als in der anderen. Schneewittchen und die sieben Zwerge hatte sich etwa die katholische Jugendgruppe in Ranzel auf die Fahne geschrieben, der Brüderverein für Lülsdorf und Ranzel verzückte mit den Heinzelmännchen vom Benefizium und klasse waren auch die "Fleischfreunde Ranzel", die ihrem Namen als grimmige Menschenfresser alle Ehre machten. Immer wieder schön anzusehen im Ranzeler Zug waren überdies Reiter und Pferde des Kavallerie Corps Rheinland.

Obwohl der kleinste Zug in Niederkassel, braucht sich der Uckendorfer Umzug keinesfalls zu verstecken. Im Gegenteil. Hier macht fast alles beim Karneval im Ort mit, was Beine hat. Elf Gruppen mit 150 Teilnehmern vermeldete Zugleiter Karl-Peter Ochs-Theisen: "Das ist sogar ein Gruppe mehr, als im vergangenen Jahr." Als verwunschene Froschkönige samt fahrenden Ziehbrunnen hatte sich der Kegelklub "Die verflixte Fünf" unter den Zug gemischt und als pinselschwingende Künstler die Kita "Wilde 13".

Klar, dass auch die Uckendorfer Kinderprinzessin Sophia in dem bunten Reigen nicht fehlen durfte, und sich bei ihren vielen Fans entlang der Wegstrecke mit einem wahren Kamelleregen bedankte. Ein Heimspiel hatte nicht zuletzt der Rheidter Prinz Wolfgang I. (Hopp), der das närrische Defilee abnahm: Schließlich ist ihro Gnaden ein waschechter Uckendorfer.