1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Jecke Tön zum verkaufsoffenen Sonntag

Jecke Tön zum verkaufsoffenen Sonntag

Siegburgs Karnevalisten starten in die Session - Tausende flanieren bei herrlichem Herbstwetter durch die City - Schon in drei Wochen gibt es in der Kreisstadt eine Neuauflage

Siegburg. Wochenend und Sonnenschein: Bei strahlend blauem Himmel, herbstlicher Sonne und angenehm milden Temperaturen kamen am Sonntag Zehntausende nach Siegburg, um beim verkaufsoffenen Sonntag zu bummeln.

Zwischen 13 und 18 Uhr hatten die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet, drängten sich Massen von Menschen durch die City, in den Läden und vor den Schaufenstern. Gleichzeitig hatte der Martinsmarkt geöffnet, der Handwerkliches und Keramiken offerierte, schließlich ist in sieben Wochen Weihnachten. Damit nicht genug: Die Siegburger Autohändler hatten ebenfalls geöffnet, zum "1. Gebrauchtwagen-Sonntag".

Und zu einem Abstecher auf den Nogenter Platz vor dem Rathaus lockte der französische Markt mit Seife aus der Provence. Allerlei Käsesorten, Elsässer Flammkuchen, Weine und Plätzchen boten eine Alternative zu Currywurst und Backfisch.

Wer in den umliegenden Straßen tatsächlich einen Parkplatz fand und gen Markt spazierte, hörte von Weitem was die Zeit geschlagen hatte: Fünf Tage vor dem Elften im Elften beendeten die Jecken die seit Aschermittwoch währende Durststrecke und starteten mit rheinischem Frohsinn und bekannten Karnevalsliedern früh in die Session.

"Es ist zwar noch nicht der 11.11.", rief Bürgermeister Franz Huhn den Tanzmariechen und Gardesoldaten zu. "Aber die Karnevalisten können es eben nicht erwarten." Das Karnevalskomitee von 1861 hatte gerufen - und viele kamen, um das designierte Siegburger Prinzenpaar zum ersten Mal bei einem öffentlichen Auftritt zu erleben.

"Der 11.11. ist in diesem Jahr ein Freitag, und an einem Wochentag können wir den Auftakt nicht machen", sagte Komiteepräsident Günter Krengel. "So haben die Siegburger in dieser Session eben fünf Tage länger Karneval als die anderen." Pünktlich um 11.11 Uhr marschierten folglich rund 150 Karnevalisten aus sechs Vereinen durch die Innenstadt zur Bühne am unteren Markt.

Dort präsentierten sich der Präsident Prinz Rainer I. (Kurth) und seine Siegburgia Bärbel I. sowie das Wolsdorfer Kinderprinzenpaar Andre I. und Prinzessin Lorena I. Bis in die Abendstunden feierten die Jecken mit den Bands "Jot Drupp", "Kribbelköpp" und der Big Band "Knapp Daneben". Zwischendurch sorgte Entertainer Sigi Klein für Schunkeleinlagen, und das Tanzcorps zeigte Ausschnitte aus seinem neuen Repertoire.

Während die einen feierten, arbeiteten die anderen. Nicht jeder Beschäftigte im Einzelhandel freut sich, dass er binnen drei Wochen zweimal sonntags im Laden verbringen darf (siehe Umfrage). Andere sehen den Shopping-Sonntag positiv, weil er die Menschen in die City zieht und das Geschäft ankurbelt.

So wie am Sonntag gibt es in der Kreisstadt bereits am ersten Advent einen weiteren verkaufsoffenen Sonntag. Den haben Geschäftsleute, Beschäftigte und Kunden der Stadtmarketing-Gesellschaft "Pro Siegburg" zu verdanken.

Weil am 27. November auch die Läden in den Nachbarstädten Bonn, Köln, Hennef, Troisdorf und Eitorf öffnen, möchte die Gesellschaft Kaufkraft nicht in die Nachbarkommunen abfließen lassen. Im Herzen der Kreisstadt wird es dann allerdings beschaulicher zugehen: Statt Karneval gibt es dann den Mittelalterlichen Markt.