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Neue Tollitäten erlassen jeckes Ehrengebot

Neue Tollitäten erlassen jeckes Ehrengebot

Die Augustiner Narren feiern Prinz Werner II. und Augustina Brigitte I. - Rauschendes Fastelovend-Fest vor prächtiger Kulisse im Schulzentrum Niederpleis

Sankt Augustin. Das war schon ein glanzvoller und begeisternder Startschuss, mit dem die Sankt Augustiner Sonntag Mittag die fünfte Jahreszeit eröffnet haben. Es herrschte ausgelassene jecke Stimmung im Niederpleiser Schulzentrum.

Die Tänzer und Mariechen fieberten schon ganz aufgeregt ihren Auftritten entgegen, und auch das närrische Volk konnte es kaum erwarten, dass es ihre neuen Tollitäten endlich feiern konnte. Dann war der heißersehnte Moment da: die Prinzenproklamation von Werner II. und Augustina Brigitte I. (Schmidt). Die neuen Augustiner Tollitäten schunkelten und bützten vor farbenfroher Kulisse zu ihren Amtsantritt. "Ich liebe die Uniformen der Prinzengarde", schwärmte die Augustina.

Tatsächlich, die cremeweiß-roten Uniformen gaben ein schönes Bild, dazu das Grün-Gelb der Ehrengarde und die prächtigen Roben der Niederpleiser Damen-KGs "Sonnenschein" und "Herzblättchen". "Ich habe zwar den Karneval erst mit 40 Jahren kennengelernt, aber hier kann man danach süchtig werden", gestand die Augustina noch kurz vor der Inthronisierung.

Die Narren werden es ihr mit der Sucht leicht machen. Josef Odenthalen, Präsident der Prinzengarde, hatte die "Sonnenschein"-Senatorin gefragt, ob sie Prinzessin werden wolle. Sie habe nicht lange nachgedacht und nach Rücksprache mit ihrem Mann gesagt: "Ja, ich möchte."

Prinz Werner ist Ministerialrat im Ruhestand und lebt mit seiner Brigitte seit 1978 in Sankt Augustin. Während sich die ehemalige Lehrerin seit einigen Jahren gerne im Karneval bewegt, kostet der Prinz den Ruhestand mit Gartenarbeit und Heimwerken aus. Beide tanzen und reisen gerne und stehen als Paar auch an der Spitze der Partnerschaftsvereinigung Sankt Augustin - sie als Vorsitzende, er als Stellvertreter.

In ihren elf Geboten erließen die Tollitäten ein Ehrgebot: "Das Prinzenpaar ist stets zu ehren", "Auch die sind Gardisten zu ehren". Und auch die Narren bekommen ihre besondere Ehre: "Im Karneval soll'n Narrengestalten, die im Kostüm in Kneipen erscheinen, dort elf Prozent Rabatt erhalten." Auch politisch haben die beiden etwas zu sagen: "Politiker sollen trotz leerer Kassen für gute Bildung der Kinder sorgen.

Die werden sonst, um es in Kürze zu fassen, zu leicht die Dummen und Armen von morgen. Dann fehlt uns'rer Rente das Geld für ein Bier und wir merken dann, die Dummen sind wir". Das ist ein Wort für ein dreifach donnerndes Alaaf - die Session kann beginnen.