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Siegburg: Ein Meer aus Gelb und Schwarz zur Sessionseröffnung

Siegburg: Ein Meer aus Gelb und Schwarz zur Sessionseröffnung

Die fünfte Jahreszeit durchbricht in ihrer knallbunten Fröhlichkeit die graue November-Tristesse. Die Siegburger Ehrengarde serviert im Schützenhaus ein Menü mit lokalen und Kölner Zutaten

Siegburg. (otn) Wenn Cindy aus Marzahn sich beim grünen Wuschelkopf einhakt, kräftig schunkelt und lauthals fordert "Jetzt geht's los", weiß der kundige Narr, welch Stunde geschlagen hat: Die fünfte Jahreszeit durchbricht in ihrer knallbunten Fröhlichkeit die graue November-Tristesse.

Keine Zeit für trübe Gedanken ließ auch die Karnevalsgesellschaft Siegburger Ehrengarde mit ihrer Kostümsitzung. Im ausverkauften Schützenhaus servierten die Gelb-Schwarzen am Samstag ein jeckes Menü mit Kölner und lokalen Zutaten. Völlig unbeeindruckt vom "nicht mehr aufzuhaltenden" Publikum zeigte sich Andrew. Er wartete nur auf das Zeichen seines Vaters am Schellenbaum, um zusammen mit dem Tambourcorps "In Treue Fest" und den jungen Tänzern der Ehrengarde den Auftakt des Abends gestalten zu können. Mit seinen 15 Monaten dürfte er der jüngste Karnevalsnarr auf der Bühne gewesen sein.

Auf seinen Schnuller verzichtete er allerdings auch dann nicht, als er auf dem Arm des Vaters die gelb-schwarze Schlange anführen durfte, die den Saal im Nu eroberte. Die Rolle der Eisbrecher meisterten die Mini-, Kinder- und Jugendtanzcorps der Siegburger Ehrengarde mit Bravour. Jenny übernahm das Mikrofon von Ehrengarde-Präsident Artur Reis, um die Show der Kleinen zu moderieren. "So schön" war deren Darbietung übertitelt - und der Name war Programm.

Da hatten Bauchredner Fred van Halen und sein Aky anschließend einen schweren Stand. Dem Routinier fiel es indes nicht schwer die jecke Zuschauerschar für sich zu gewinnen, ehe er für die Seniorentänzer der Ehrengarde die Bühne räumen musste.

Der designierte Prinz Wolfgang III. und seine Siegburgia Marlies I. ließen die Gelegenheit nicht verstreichen, das Wort an ihr künftiges Narrenvolk zu richten, um sich anschließend wieder unter dasselbe zu mischen. Dort war auch TV-Maklerin Sandra Owoc anzutreffen. Während oben auf der Bühne die Musiker von "Jot Drop" oder die "Drei Söck" aus Köln für Stimmung sorgten, sammelte sie wie schon beim Karnevalsauftakt in der Kreisstadt für den RTL-Spendenmarathon.

Verlernt haben die Jecken in der Zeit der Abstinenz offensichtlich nichts.

Ob Kazi-Funken Rut Wieß aus Lohmar, Tuppes vom Land, Männerballett oder Reitercorps Jan von Werth, sie dankten mit unzähligen Alaaf-Rufen und ließen immer wieder auch Raketen steigen. Und auch als die Tänzer des TSC Rheinfeuer als letzte von der Bühne stiegen, feierten die Jecken im Schützenhaus weiter.