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Strüßjer und Kamelle für tausende Jecke

Strüßjer und Kamelle für tausende Jecke

Bei den Veedelszöch in Niederkassel und Mondorf säumen zig buntgekleidete Narren die Straßen und feiern fröhliche Partys mit ihren Tollitäten - 15 Mal Halt an den Schranken in Hennef

Rhein-Sieg-Kreis. Zu tausenden säumten die Narren am Montag die Straßen bei den Veedelszügen und jubelten den Dreigestirnen, Prinzen und Fußtruppen zu. War der Himmel am Morgen noch dicht verhangen, feierten die verdötschen Jecke ab Mittag bei Sonnesching und Schneeflöckchen eine feucht-fröhliche Straßenparty.

Hennef. (veh) Ein herrlich närrisches Spektakel erlebten die Narren am Zochweg in Hennef. Sonne im Herzen - trotz Eiseskälte und Schneefalls - hatten die mehr als 1 000 Teilnehmer des rund zwei Kilometer langen Trecks.

Herrlich anzusehen und mit viel Liebe kostümiert zogen Pumuckels, Mexikaner, Heinzelmännchen, Indianer und wilde Affen durch die Straßen. Ob Onkel Dagobert aus Entenhausen, die Fans der Fußball-WM 2006 oder die Teufel auf dem Vulkan: Die Jecken hatten auf den 25 raffiniert gestalteten Mottowagen ihre Botschaft unter das närrische Volk gebracht.

Eine Besonderheit des Hennefer Zuges sorgte wie immer für Belustigung, steigerte die Neugier auf das, was da kommen mochte und brachte die Jecken natürlich nicht aus dem Takt. Mindestens 15 Mal senkten sich die Schranken am Übergang Frankfurter Straße und trennten den Zug für einige Minuten.

Mondorf. Petrus hat ein Herz für Narren, auf jeden Fall für die Mondorfer. Denn pünktlich um 13.11 Uhr riss der Himmel auf, und die Sonne lachte auf den Zoch hinunter. In farbenfrohen und fantasievollen Kostümen und kräftig Kamelle schlängelte sich der närrische Lindwurm durch die Gassen.

Die Musikkapelle "Fantasma" verkündete mit ihrem Spiel den Anfang des Zuges. Ihr folgten Eisverkäufer, Hippies und Eisbären, die alle ordentlich Kamelle durch die Lüfte fliegen ließen. Eine Twist-Einlage lieferten die "Mondorfer & Rheidter Freunde" den Narren am Straßenrand.

Der wilde Westen hielt mit der Kolping-Gruppe Einzug. Die hatte einen richtigen Saloon mit Theke auf ihrem Wagen aufgebaut. Gefährlich wurde es, als die Mondorfer Karnevalsgesellschaft einfuhr.

"Ich bin ein Star, holt mich hier raus", lautete ihr Motto und zahlreiche "Menschenfresser" standen um einen großen, von Palmen gesäumten Kochtopf herum. Aber auch die Kannibalen scheuten es nicht, die Mondorfer Karnevalsjecken mit Kamelle zu erfreuen. Den Abschluss des Zuges bildete der TuS Mondorf, der seit langer Zeit wieder dabei war und mit den Narren "Nemo suchte". hes

Niederkassel. (drn) Was den Mondorfern recht ist, ist den Niederkasselern billig. Auch sie profitierten von der guten Laune des Wettergottes. Denn noch am Nachmittag lachte die Sonne und verbreitete unter den Jecken beim Rosenmontagszug doppelt gute Laune.

Die Kleinsten genossen die Sonnenstrahlen im Bollerwagen, während ihre Eltern nach Strüßjer und Kamelle riefen. Mit Flowerpower und "Love and Peace" der jecken Weiber von Anja''s Haarkultur setzte sich der Zug in Bewegung.

Von der Kölner Straße aus schlängelten sich die rund 15 Gruppen über die Hauptstraße bis hin zum Gladiolenweg am Kinderpark. Rasant ging es bei den Rheinsternchen der KG Grün-Gelb zu.

Ihr Motto: "Formel 1 in Niederkassel." Für Begeisterung sorgte auch der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Langel und natürlich Niederkassels Kinderprinzenpaar, Tobias I. und Bianca I.

Nach dem Umzug war noch lang nicht Schluss. Auf der"After-Zoch-Party" bestätigte sich das Motto der Ahl- und Neu-Kaahseler: "En Kahsel es de Düvel loss."