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Singende Damen liefern eine grandiose Show

Singende Damen liefern eine grandiose Show

Troisdorfer Frauenchor begeistert mit eigenem Programm rund 350 Närrinnen im Canisiushaus

Troisdorf. Wenn der Troisdorfer Frauenchor mit Frohsinn und Humor lockt, eilen die Närrinnen von weither in die Aggerstadt. Vor 50 Jahren haben die Sängerinnen ihre karnevalistische Ader entdeckt, und seither wissen sie diese aufs Beste auszuleben. Ihre Damensitzungen avancierten schnell zum Garant für jecke Unterhaltung der Spitzenklasse.

Das Besondere des närrischen Aufmarsches: Die singenden Damen verzichten auf die Stars des rheinischen Karnevals und bestreiten ihre knatschverdötschte Bühnenshow komplett mit eigenen Kräften.

Das Konzept geht auf. Die närrischen Sängerinnen haben einen so großen Zulauf, dass sie ihr Programm gleich zwei Mal auf die Bühne bringen. Auch mit ihrer Jubiläumssitzung, zu der sie am Freitag- und Samstagabend ins Canisiushaus luden, zeigten sie einmal mehr: Der Troisdorfer Frauenchor kann es locker mit den Spitzenkräften des rheinischen Karnevals aufnehmen.

Rund 350 bunt kostümierte Närrinnen kamen an den beiden Abenden ins restlos ausverkaufte Canisiushaus. Sibille Ache, Vorsitzende des Chores, hieß die Gäste im Rokokokleid willkommen und übergab dann an Sitzungspräsidentin Josefine Jakobs.

Die hatte eine große Bitte: "Applaus ist das Brot eines jeden Künstler. Bitte lasst unsere Damen nicht verhungern." Dieses Wunsches hätte es indes gar nicht bedurft. Schon beim Einmarsch des Elferrates zeigte sich das Narrenvolk bestens gelaunt. Der Frauenchor ließ seine Gäste nicht lange warten und stillte den jecken Hunger mit kölschem Liedgut. "Troisdorf Alaaf" schallte es kurze Zeit später wie aus einer Kehle durch den Saal.

Mit zitternden Knien warteten Helga Müller und Sibilla Krebs auf ihren Auftritt. Sie traten als "Blumenstengelsche" und "Suppengrünsche" vors Publikum. Für ihr Zwiegespräch über Obst, Gemüse und Wilhelm Tell ernteten sie großen Applaus und die erste Rakete des Abends.

Derer sollten noch viele folgen. Ob die Sängerinnen nun als Kängurus gewandet durch den Zoo tanzten, als alte Damen die Redewendung "Je oller je doller" wahr machten oder als Indianer die Bühne erstürmten: Sie überzeugten auf der ganzen Linie.

Troisdorfs Prinzenpaar, Prinz Hermann II. und Prinzessin Bruni I., zeigte sich begeistert ob der Stimmung. Eine fröhliche Narrenschar begrüßte die Tollitäten, die als einzige "Fremdkörper" die Bühne betreten durften. Ganz fremd waren sie nicht, gehört Chorvorsitzende Sibille Ache doch zum Gefolge.

Ehe die Sängerinnen mit Skiern und Schlitten zum fulminanten Finale auf die Bühne traten, gab''s noch eine Überraschung. Tim Berger, der für die Musik sorgte, überreichte den Sängerinnen den silbernen Orden der Föderation europäischer Narren.